Professor Selch ihre Entstehung nicht dem Zink, sondern lediglich der Hitze
verdankt haben konnte. Kochgeschirre wurden nicht selten emailliert; die
Werke in Oberschlesien, zu Mückenberg in Sachsen, zu Horowitz in
Böhmen und zu Blansko in Mähren gingen hierin voran. Zunächst gelang
hier nur das Auftragen eines haltbaren Schmelzes, der durch eine vermittelnde
Zwischenlage bewirkt werden kann. Von großer Wichtigkeit war die von
Schweighäuser in Straßburg um 1820 erfundene Emaillierungsmethode,
wodurch die Gefäße selbst zum pharmazeutischen Gebrauche tauglich
wurden. Auch die österreichischen Werke griffen dieses Verfahren bald auf.
Gebräuchlicher blieb das Verzinnen der Kochgeschirre; die Oberliäche des
Gefäßes wurde durch Schleifen oder Drehen glatt und eben gemacht, das
Gefäß gehörig erhitzt und sodann geschmolzenes Zinn nebst gepulvertem
Salmiak in dasselbe gegossen, hierauf beide auf der glatten Oberfläche des
Gefäßes auseinandergerieben. ,
Der Engländer Kenrik erfand ein Verfahren, die Gefäße auf beiden
Seiten zu Verzinnen. Pepe in Neapel machte die Entdeckung, jedes un-
edle Metall (Eisen,
Kupfer, Messing, Bron-
ze) durch einen un-
verwüstlichen Metall-
überzug gegen die
Einwirkung der Luft
und desiWassers zu
schützen und so glän-
zend weiß wie Silber
zu polieren. Bei Eisen-
gußwaren leistete diese
nach Keeß zuerst in
Österreich eingeführte
Methode die trefflich-
sten Dienste. Sehr
wichtig beim Eisen-
guß ist aber, daß die
Gußarbeit noch einer
feineren sorgfältigen
Ausarbeitung durch
ganzes oder teilweises
Abdrehen, Ausbohren,
Meißeln, Schneiden,
Feilen, Schleifen, Po-
lieren bedarf; zu diesen
Arbeiten hatte man in
größeren Gußwerken,
Rokitzan, x837 (Technisches Museum.Wien) wie zum BClSPiCI in
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