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Volltext: Monatszeitschrift XX (1917 / Heft 9 und 10)

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und Siebenbürgen zu den Hauptabsatzgebieten der Fabrik gehörten; ebenso 
wurde der Handel nach der Türkei, Polen und Rußland immer als wichtig 
im Auge behalten. Umgekehrt kam auch ein großer Teil der Rohwolle aus 
den, damals noch türkischen, Balkangebieten (aus Mazedonien und der 
Walacheißi ja der Umstand, daß man diesen damals wichtigen Erzeugungs- 
gebieten der Wolle näher 
gelegen war als andere euro- 
päische Kulturländer, bildete 
sogar eine I-Iauptgrundlage. 
dieses ganzen Fabrikations- 
zweiges inÖsterreich und mag 
auch eine der Ursachen ge- 
wesen sein, warum die Orien- 
talischeKompagnie seinerzeit 
die Fabrik übernommen hatte. 
Der Sitz der Wiener 
Niederlage befand sich in 
den Jahren 1724 bis 1734 im 
fürstlich Liechtensteinschen 
Hause auf dem alten Bauern- 
markte," dann in dem Hause 
„zur goldenen Rose" auf 
dem alten Fleischmarktef" 
Die Örtlichkeit der Nie- 
derlage war sehr wichtig, da 
sich hier, um den Fleisch- 
markt, der Mittelpunkt des 
Wiener Großhandels befand 
und insbesondere auch der 
Sitz der für den Orienthandel 
so wichtigen Griechen, die 
hier übrigens bis in die neu- 
este Zeit ihre I-Iauptnieder- 
lassungen hattenxl- Als die 
Abb. 5. „Teppich, unaufgeschnitten, Grund grün mit rotem Dessin, 
18m", 1m der wirklichen Größe 
" Man vergleiche (Vortrag des Knmmerzienrates an die Kaiserin vom 28. April 1768, in Nr. 14): 
"Eine ganz andere Beschaßenheit aber hat es mit der Linzer-Wollen-Zeug-Fabrick. Diese kann sich zu 
ihrer Manufactur keiner andern, als der einachiirigen langen Wolle bedienen, welche bekannterdingen meistens 
aus den türkischen Provinzen gebracht wird, indeme die einschürige Schaaf-Zucht in den Erblanden nicht 
eingeführet ist." 
'" Schlözers "Briefwechsel" Seite 216. 
"W Vgl. im Berichte Sorgenthals vom 16. Dezember 1789 (Nr. 351 vom Dezember 178g), daß „das von 
der Fabrick albreit über 50 Jahre in Bestand gehabte Hauß . . . auf den Alten Fleischmarkt zur goldenen Rolle 
verkauft werden wolte". Ein auf 12 Jahre lautender Mietvertrag vom 28. September 1767 liegt im Original in 
Nr. go vom Jänner 177a. Er ist mit Rudolf Grafen von Abensperg und Traun als Vormund des Fräuleins Maria 
Anna Freiin Metsch geschlossen. In Nr. go vom jänner 1772 findet sich eine Aufzählung der Räume. 
1- Am u. März 1791 berichtet Sorgenthal an die „k. kJ-lofkammer und Minisxerial Banco Deputation" (zu 
Nr. 854 vom März 179:): „Alhereit im jahre 1788, wo das GräHich Sauerische Hauß, welches die Fabrik über
	        
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