iden Admonter Meister. Die unge-
scheint nur die Lokalisierung richtig zu sein. Die Skulptur weist eher manche
Züge auf, die an das XIII. Jahrhundert erinnern; es dürfte sich aber wohl
um ein retrospektives Werk vom Anfang des XVI. Jahrhunderts handeln.
In den Beginn des XVIII. Jahrhunderts führen uns zwei kleine holz-
skulptierte süddeutsche Kriegeriigür-
chen. Interessant ist ein hölzerner
bayrischer Crucifixus des Rokoko,
der sich offenbar an ein spätgoti-
sches Werk anlehnt. Vor allem aber
sind zwei große polychrome Holz-
statuen des heiligen Sebastian und
des heiligen Rochus. die aus der
Pfarrkirche in Egervar bei Steinam-
anger stammen, zu nennen. Hoch-
altar und Kanzel der Kirche sollen
von derselben Hand reich geschnitzt
sein. Der um {760 tätige Künstler
dürfte in die unmittelbare Nähe des
Josef Thaddäus Stammelf" der von
1726 bis 1765 für das Stift Admont
tätig war, gehören. Wahrscheinlich
war er ein direkter Schüler dieses
bedeutendsten Barockplastikers der
österreichischen Alpenländer. Die
plastisch vollrunden Gestalten der
Budapester Figuren erinnern vor
allem in der edlen Formauffassung
und in der Führung des Profils an
heuer lebhaft geschwungene Bewe-
gung ist von großer Kraft des Aus-
drucks und dekorativer Silhouetten-
wirkung.
Die Plastik des XX. Jahrhun-
derts ist durch einen Bmnzeguß der Schule des J. Th. Stammel, n" heilige Sebastian
Richard Strauß-Büste Lederers und
durch eine Kleinbronze Aristide Maillols vertreten. Der sitzende weibliche
Akt Maillols ist ungemein reizvoll in der leicht koketten Bewegung und von
jener wundervollen Rundung der Formen, die den I-Iauptreiz der Werke
dieses Künstlers ausmacht.
Unter den Neuerwerbungen nehmen weitaus den größten Raum die
Gemälde ungarischer Künstler des XIX. Jahrhunderts ein. Ministerialrat
Petrovics hat es sich zum Programm gemacht, diese Abteilung seines
i" Vgl. Anton Mayr, „Die Werke des Plastikers J. Th. Stammel", Wien, xgm.
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