Mitglied der Petersburger. Er hat in Petersburg Katharina II., den Großfürsten
Paul und seine Gemahlin, die Landgräfin Anastasia von Hessen-Homburg,
geb. Prinzessin Troubetzkoy, Peter Gregoriewitsch Czernitschew und andere
gemalt. Letzteres Bild stach Duquis. Das Bildnis Gustavs III. von Schweden
sah man, wie Nagler 1843 behauptete, „früher in der k. k. Galerie zu Wien".
Im Besitze des Erzherzogs Karl befand sich das Bildnis der Erzherzogin
Maria Christine, sitzend, Kniestück, nach links gewendet. Noch im alten
Rahmen. Es ist 1782 von Bartolozzi nach Roslin gestochen worden und in
Rotdruck erschienen. Jakob Groh hat das Gemälde im Auftrage des Oberst-
kämmereramtes radiert. Erzherzog Friedrich besitzt es heute in seinem
Wiener Palast auf der Albrechts-Rampe. Die Erzherzogin trägt einen Kopf-
putz aus Federn und hält in der Linken einen Fächer; sie war damals 36]ahre
alt. Denn eine Inschrift des Bildes besagt: „PR a Vienne p. le Chev. Roslin
1778" mit dem Zusatz: „Un des ouvrages qu'il fait dans le courant de sa
vie avec le plus d'agrements et qu'il croit un des moins faibles qu'il a son
faire." (Höhe 1x8 Zentimeter, Breite 91 Zentimeter.) Ein Roslin zuge-
schriebenes Bildnis einer Hofdame Maria Theresias befand sich seinerzeit
im Besitz der Wiener Kunsthandlung Eduard Hirschler (1888). Eslstellt eine
stattliche Frau, in einem Lehnstuhl sitzend, in ausgeschnittenem perlgrauem
Kleide dar, fast Kniestück, mit beiden Händen, eine Perlenschnur um den Hals
und ein kleines schwarzes Spitzentuch, auf dem Haar ein Spitzenhäubchen.
Zu den persönlichen Erinnerungen an die Kaiserin gehört in erster
Linie eine sehr zart gearbeitete Schildkrotkassette, die Oberstkämmerer Graf
Leopold Berchtold in dankenswerter Weise dargeliehen hatte. Sie steht auf
vier Volutenfüßen aus" Perlmutter, ist viereckig (167 Millimeter Länge zu
100 Millimeter Breite und 55 Millimeter Höhe) und an den Ecken mit
durchbrochenen vergoldeten Fassungen beschlagen. Deckel, Seitenflächen
und Unterseite sind mit vergoldeten Messingranken und figürlichen Dar-
stellungen unter Verwendung von Perlmutter eingelegt; auf dem Deckel
eine thronende Königin mit dem Helm auf dem Haupt, zu ihren Seiten
Kronen, zu Füßen eine kniende weibliche Gestalt und ein geflügelter Knabe.
Ein stehender Engel mit Lanze reicht ihr einen Lorbeerkranz. Auf der
lebhaft bewegten Rankenumrahmung schwebende Knaben, Vögel, Blumen-
vasen, Springbrunnen, in denen der Perlmutterglanz besonders zur Geltung
kommt. Innen ein Teilungsbrettchen aus Schildkrot mit vier Bienen in
gleicher Einlegearbeit. Maria Theresia gab diese reizvolle Arbeit ihrer
Hofdame Gräfin Berchtold.
Die Kaiserin scheint ähnliche Kästchen öfters verschenkt zu haben.
Denn auch ihr Kammerfräulein von Zehentfeld erhielt als _Brautgeschenk
von ihr ein Holzkästchen, das versilbert und auf dem Deckel und an den
Seiten mit Jagdbildern verziert war 7 auf Glas gemalt - und nebst den
Verlobungs- und Eheringen Dukaten enthielt. Auch Maria Theresias Mutter,
Elisabeth Christine, hatte nach damaliger Sitte ihrer Hofdame Gräfin
Brandis ein Kästchen aus Vermeil geschenkt.
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