Abbild der Fülle und des Glanzes der Ausstellung und der von Masner
geleisteten, mühevollen und eindringenden Arbeit.
Daß die Tafeln fast ausschließlich für die Wiedergabe von Bildnissen
von ungleichem künstlerischem Werte und vornehmlich gegenständlichem
Interesse vorbehalten blieben, mag fürs erste befremdend wirken, doch
wurde durch die zahlreichen Textillustrationen mit der Wiedergabe vieler,
wenn auch nicht aller Räume mit einem Teile der kunst- und kulturgeschicht-
lich wichtigen Gegenstände dem hierauf besonders gerichteten Interesse
der Ausstellungsbesucher und aller jener, die sich nachträglich belehren
lassen wollen, Rechnung getragen. Hierin und in der Textbeigabe, welche
sich auf einen Rundgang durch die Ausstellung und eine Beschreibung
der Tafeln beschränkt, unterscheidet sich das Werk grundsätzlich von
unserem Kongreß-Werke, das sich die Aufgabe gestellt hat, die künstlerische
Kultur der Zeit in Wort und Bild darzustellen. _
Die von den Herausgebern festgehaltene Aufteilung des Ausstellungs-
materials nach Staaten und Ländern, deren Reihenfolge durch einzelne
Haupträume unter Zusammenfassung der Darstellung bestimmter Ereignisse
und ihres Zugehörs an Bildern, Geräten, Uniformen, Kostümen und hand-
schriftlichen Überlieferungen unterbrochen war, machte dem Fachmann
den Überblick über das Zusammengehörige nicht eben leicht, hat aber
zweifellos der großen Mehrzahl der Besucher, welche allgemeine Belehrung
und in diesem Falle nationale Erhebung aus der Fülle des Gegenständ-
lichen anstreben und sich durch strenge Systematik ermüdet fühlen, gerade
das Richtige und Zweckentsprechende geboten. An sie in erster Linie
will sich auch das Werk wenden. Es ist daher schwer, unter zusammen-
fassenden Gesichtspunkten der Veröffentlichung gerecht zu werden, wie sie
es wohl verdiente. So kommt der reiche Überblick, welcher durch die
Abteilung Keramik und Goldschmiedekunst in den Räumen 46 und 47 der
Ausstellung geboten war, in denen sich auserlesene Stücke des deutschen,
österreichischen und französischen Porzellans und eine Fülle der größten
Kostbarkeiten in Edelmetall vereinigt fanden, in dem Werke gar nicht zur
Geltung. Es ist zu bedauern, daß von diesen Gegenständen keine Sonder-
aufnahmen mit ausführlichen katalogischen Beschreibungen veröffentlicht
worden sind, wie es gewiß beabsichtigt gewesen und nur durch die infolge
der Kriegslage erzwungene Beschränkung der Veröffentlichung unterblieben
ist. Dasselbe ist unter anderem hinsichtlich jener reizvollen Ausstellung
zu sagen, die in dem Raume 2 unter dem Titel „Die preußische Königs-
familie" vereinigt war, wo sehr glücklich die Mitte zwischen einem Prunk-
und Museumsraum gehalten worden ist. I-Iier war an Berliner Porzellan
und Geräten Allerbestes zusammengestellt. Das hiehergehörige Eiserne
Kreuz-Service der Berliner Manufaktur, welches im Hohenzollern-Jahr-
buch 1914 beschrieben ist, ist zu unserer Freude in einer guten Abbildung
dargestellt. Ebenso erfreut die Wiedergabe des Salons des Feldmarschalls
Fürsten von Wrede aus dem Schlosse Ellingen, dessen Mobiliar, Stücke