Kranze kleiner Diamanten an der Lunula. Die übrigen Brillanten, die
die Monstranz zieren, sind nachträglich angebrachte Votivgaben. Der ge-
schwungene Fuß und der Schaft zeigen die gleiche reiche Verzierungsweise
wie der obere Teil. Aufzeichnungen über die Monstranz sind nicht vor-
handen. Wahrscheinlich haben die von Kaiser Josef II. vertriebenen
Paulinermönche die Chronik mit-
genommen. Es wird aber erzählt,
daß die Monstranz damals verstei-
gert, von der Pfarrgemeinde um
1100 H. angekauft und der Kirche
zurückgegeben worden ist.
DieKunstgewerbesammlung am
„Joanneum" in Graz besitzt von
Joachim Vogtner zwei silberne ge-
triebene Kronen (Abb. 9) im Barock-
stil für Muttergottes und Kind (x75o)
und einen Löffel mit gegossenem
und graviertem Rocaillestiel (1754),
das Stift Rein vier getriebene Meß-
kännchen ohne Deckel und ohne
Tasse (1754) und das Schloß Eggen-
berg einen einfachen Kelch, eben-
falls aus dem Jahre 1754. Das Mei-
sterzeichen Joachim Vogtners be-
steht aus den zwei Buchstaben I. V.
in ovaler Umrandung und kann, ver-
kehrt angesehen, leicht für A. I. ge-
lesen werden.
Wegen einiger vorgefundener
Arbeiten mit dem Meisterzeichen
J. J. H. dürfen zwei Silberarbeiter aus
dieser Zeit nicht übergangen werden.
Von Johann Georg Höschl wissen
wir nur, daß er sich am 20. Jänner
um ein Silberarbeiterjus be_ Abb. 7. Leopold Vogtner, Kelch in der Pfarrkirche in
worben hat und daß er am 24. Mai Pmimg
169g nach Verweisung des Meisterstückes in die Innung aufgenommen
worden ist. Wir finden ihn nur bis zum Jahre 1708 im Meisterbuche ein-
getragen. Dann lesen wir darin, daß sich der Silberarbeiter Josef Johann
Hainegger (I-Ieiniger, Höninger) am 4. Oktober 1716 um das Jus des
seligen Höschl beworben und dessen Witwe „mit ihren 6 kleinen Kindern"
am 8. Februar 1717 geheiratet hat. Er war der Sohn eines Gegenschreibers
aus Kremsmünster und wurde im Dezember 1717 in die Innung auf-
genommen. Nach der Steuerkonsignation vom Jahre 1748 war er ein