der Metallbeschlagnahme sind in Nürn-
berg mehrere Exemplare mit der Marke
des im Meisterbuch als Gewichtmacher (?),
Stück- und Glockengießer und Leutnant
des fränkischen Kreises iigurierenden
Andreas Philipp Stumm eingegangen, die,
wie oben erwähnt, von späteren Meistern
samt den Initialen unverändert über-
nommen wurde. Stumm, der uns auch
als Verfertiger zweier Kanonenrohre des
Germanischen Museums und der 1772
datierten Rokokograbtafel des Johann
Christoph Schmidhammerä (wohl des Or-
namentstich- und Bilderbogenverlegers)
bekannt ist, war jedenfalls der Erfinder
und erste Inhaber des „Patents", wie aus
einer Notiz von 1768 in den Akten her-
vorgeht: „Die Streit Sachen wegen des
Meister Lorentz Renner": und des Meister
Andreas Philip Stumm. Wirt man in den
Protocol Buch allens ausführlich finten.
Wie sich es mit des Meister Stumm seinen I-Iantleuchtern zugetragen.
Welche ihme der Meister Renner abgespickt und nachgemacht und Was
seine Strafe gewesen." Eine ältere Konstruktion des Handleuchters mit
verstellbarer Tülle findet man bei von Benesch, Tafel 12, Nr. 18, abgebildet.
Dieses Stück hat den typischen Nürnberger Barockfuß; das Provitchen läuft
in einem aus sechs Stäben gebildeten Schaft-
gestell. Ein Leuchter des Systems, bei dem
der Fuß schüsselförrnig ausgebildet ist (im
Germanischen Museum), ähnlich etwa wie
von Benesch, Tafel 21, 6, hat an dem Griff
der Tülle die Engelkopfmarke, leider ohne
Initialen, so daß es zunächst zweifelhaft bleibt,
welcher Inhaber dieser bedeutenden Firma
in Frage kommt.
Nach 1800 treten dann in den Meister-
stücklisten weitere neue Formen auf (vgl.
Abb. 45 und 46), die als Pariser (1814),
englische (1811, 1812), Gesellschaftsleuchter
(1825) bezeichnet werden. Ob die letzteren
identisch sind mit den Glockenleuchtern
Abb. 43. Leuchter von Melcbior Schuster, 1666
x Abgebildet bei Bösch-Gerlach, Tafel 61, 4.
Abb. 44. Leuchter von Konrad Rößner, M Von diesem ein mit Marke bezeichnetes Bügeleisen in
nach 1738 der Staatssammlung Vaterländische: Altenümer in Stuttgart.