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zwei Dritteln Zinkgalmei hervorgerufen sein soll. Daß'man der Speise
ausnahmsweise wohl auch einmal Silber zusetzte, wie das die Akten
von dem Herbergsleuchter (1706) berichten, sei nebenbei bemerkt:
„hat daran genommen mit wisen und willen der herrn alten Meister
des jonas Paulus Witman seiner Withwe ihr Becherlein, daß der
Meisterschaft verehrt hat weils man nicht gebraucht hat mans zu
Speis zum leichter angewendet". Die
Stück- und Glockengießer, die zum Teil
wie mehrere Herold und der erwähnte
Andreas Philipp Stumm innerhalb des
Rotschmiedhandwerkswirktemmögenge-
legentlich auch zum Kleingerät Glocken-
speise verwendet haben, wie denn noch
1 570 im Haushalt der Sabina Scheurl ein
Mörser? „von Glockenspeiß" gebraucht
wurde (Inventar im Germanischen
Museum), während anderseits ein
solcher im Inventar des Lazarus und der
Katharina I-Ioltzschuher (ebenda) bereits
1 525 als ein „glockspeiszer alltermorser"
bezeichnet wird, doch wohl, weil nicht
nur die
Form, sondern auch das Material als alt-
modisch empfunden wurde. Die Güsse des
XVIII. Jahrhunderts scheinen im allge-
meinen gelblicher ausgefallen zu sein. Und
am Anfang des XIX. Jahrhunderts kommen
dann lackierte Stücke vor, als Meisterstück
1828 eine lackierte Judenlampe, womit
offenbar ein schon 1784" als englische Er-
Findung beschriebener Goldlack gemeint ist,
der den Glanz und die Farbe des Messing-
geschirres erhöhte.
Einen lehrreichen Vergleich zwischen
der Drechslerarbeit des XVIII. und des
XVI. Jahrhunderts bieten zwei Stand-
leuchter, die in sächsischen Kirchen erhalten
Abb. 47. Mörser. 1766 (Sammlung WallraE)
2' Bei den anläßlich der Metsllbeschlagnahme in Nürn-
berg zur Ablieferung gekommenen Mörsern habe ich zahl-
reiche Marken festgestellt, und zwar unter dem Boden. Auch
im Würzburger Luitpold-Museum zwei markierte Nürnberger
Mörser.
i" Vgl. Krilnitz, „Encykl0pädie", 89. Teil (1802),
Seite 49g, wo unter anderem auf Crells chemische Annalen von Abb,43_ Mal-hauchte,- in Khebu-g bei Leipzig,
x784 verwiesen wird. 1529