Ueber Trinkwasser.
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Organischer
Kohlenstoff
. . 0'815
Organischer
Stickstoff
0-023
0-007.
Organischer
Stickstoff
Drainirwasser von cultivirtem Land auf Kreide .
nach dem Durchsickern durch eine
” . , , , 0'027 0'006
80 ni dicke Kreideschicht
Die Filtration des Trinkwassers im grossen Maassstabe lässt sich
nur selten mit stets gleichbleibender Wirksamkeit ausführen; man
pflegt deshalb das Wasser, mit welchem Städte versorgt werden, hau g
noch einer Filtration im Hause zu unterwerfen. Unter den für diesen
Zweck angewendeten Materialien stehen, was ihre Wirksamkeit für die
Entfernung organischer Materie anlangt, Thierkohle und schwammiges
Eisen in erster Linie. Wasserproben vor und nach dem Durchgang
durch ein Kohlefilter genommen, welches den ganzen Wasserverbrauch
einer Familie von neun Personen liefert, gaben bei der Ana yse o-
gende Resultate. .
° Organischer
Kohlenstoff
Themsewasser der Grand Junetion Company
vor dem Filtriren durch Thierkohle
nach „ „ » »
Nach etwa vier Monaten ist die Wirkung der Thierkohle er-
SOh '"Noch bemerkenswerthere Ergebnisse sind bei der contmuirlichen
Filtration von Trinkwasser durch Eisenschwamm erzielt worden
welchen man durch Reduction von Hämatit mit Kohle bei möglichst
niedriger Temperatur erhält, ein Verfahren, welches neuerdings von
Prof G. Bischof vorgeschlagen worden ist. Nach bestancigem
brauch während acht Monaten bewirkt ein kleines mit Eisenschwamm
beschicktes Filter noch eine sehr befriedigende Reinigung des Wassers,
wie aus den folgenden analytischen Ergebnissen ersichtlich ist.
Organischer Organischer
Kohlenstoff Stickstoff
Themsewasser der Chelsea Company , AO io 0-032'
vor der Filtration durch Eisenschwamm Q . oog
nach „ „ ii »
Allein trotz dieser befriedigenden chemischen Reinigung des
mit Fäcalsubstanzen verunreinigten Wassers, durch häusliche oder ander
weitige Filtration, fehlt doch jeder Beweis, dass solches Wasser ie
Fähigkeit verloren habe, epidemische Krankheiten zu verbreiten. ISui
erst, wenn man die nicht genug zu beklagende Gewohnheit, das Wasser
aus mit Fäcalsubstanzen besudelten Quellen zu schöpfen vollstän
dig aufgegeben haben wird, darf sich das menschliche Geschlec i gegen
die Verbreitung epidemischer Krankheiten durch das Trinkwasser
geschützt erachten.