schusses eine Drehscheibe, sowie auch das erforderliche Rohmateriale
(Thon und Gyps) unentgeltlich beigestellt worden, und es hatte die
Handels- und Gewerbekammer von Reichenberg zur Unterstützung mittel-
loser, rleissiger und würdiger Schüler den Betrag von m0 H. gespendet.
- An der Münchner Ausstellung hatte sich diese Fachschule mit sechs
Stück Gefässen betheiligt und die am Schlusse des Schuljahres in Tetschen
veranstaltete Ausstellung der Schülerarbeiten erfreute sich einer regen
Theilnahme.
Fachzeichen- und Modellirschule für Thonwaaren-Industrie
in Teplitz.
Leiter und Lehrer: Franz Laube.
Dieselbe eröffnete am 3. October 1875 das zweite Schuljahr mit 85
eingeschriebenen Schülern, von welchen aber nur 65 die Schule wirklich
besuchten. 30 dieser Schüler gehörten der Thonwaaren-Industrie, die
übrigen verschiedenen anderen Gewerben an. Drei Schüler besuchten die
Schule ganztägig, vier halbtägig, die übrigen waren Abendschüler.
Die Handels- und Gewerbekammer von Reichenberg hat derselben
eine Subvention von too fl. für ein Stipendium und zur Nachschaliung von
Lehrmitteln zugewendet und es wurden der Schule auch von einzelnen
Privaten Geschenke an Lehrmitteln zu Theil. ä An der Münchner Aus-
stellung betheiligte sich diese iunge Lehranstalt mit 30 Stück Schüler-
arbeiten, und sie hatte insoferne einen bemerkenswerthen und erfreulichen
Erfolg zu verzeichnen, als ein Fabriksbesitzer (Director Pechar bei Teplitzl
einzelne der gelungeneren Objecte zur Decorirung von Bierkrügen (aus
Preschner Thon mit Salzglasur und Schmelzfarben) verwendet hat, welche
er nunmehr als Specialartikel führt. Das Verhältniss dieser Fachschule
zu den dortigen Industriellen wird im Allgemeinen als ein ziemlich gün-
stiges bezeichnet, und es ist zu hotTen, dass sie durch die in Aussicht
genommene Anstellung einer zweiten Lehrkraft für Malerei und Decora-
tion der ihr gestellten Aufgabe auch in dieser Richtung entsprechen wird.
Fachschule für Goldschmiede und verwandte Gewerbe
, in Prag. '
Leiter: Otto Mentzel, Bildhauer, zugleich Lehrer des Modellirens;
Lehrer: Architekt Jos. Schulz für Freihandzeichgen.
Schülerzahl: 33, und zwar 2 ordentliche (Ganztag-) Schüler, 8 ausser-
ordentliche Schüler, u Sonntagsschüler und lz Schüler für Sonntag und
Abends. Von diesen waren 24. Gold- und Silberarheiter, Graveure und
Juweliere, die übrigen vertheilten sich auf verschiedene andere Gewerbe.
- Der Schulbesuch war keineswegs ein geregelter und bedauerlicher
Weise waren es in vielen Fällen die Chefs der Werkstätten selbst, welche
die bei ihnen beschäftigten Schüler durch Arbeit vorn Schulbesuche ab-
hielten. Das aus g Mitgliedern bestehende Schulcomite (Obmann Dr. Otto