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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 8 und 9)

Kurfürsten August von 
Sachsen, Jakob Krause 
und Caspar Meuser, 
die der Universitäts- 
buchbinder der Carola 
Ruperta in Heidelberg 
im Lichte der Ge- 
schichte empor. Dem 
damals in Deutschland 
herrschenden großen 
Reichtum entsprechend 
überwog bei den Bü- 
cherfreunden an den 
Höfen zu Dresden, 
München, Stuttgart und 
Heidelberg die Ver- 
zierung in Gold und 
auch die deutsche Na- 
tionalkunst, das Gold- 
schmiedewerk, trat in 
den Dienst der neuen 
Liebhaberei. Herzog 
Albrecht von Preußen 
schuf in Königsberg die 
berühmte Silberbiblio- 
thek, der Westfale 
Anton Eisenhoit trieb 
seine prächtigen mi- 
chelangelesken Silber- 
reliefs zum Schmucke von Meßbüchern und Chroniken. Lederbände ver- 
zierte man durch Auflagen, seltener durch Einlagen von andersfarbigem 
Leder, angereihte Einzelstempel und Rollen, größere Flächen durch 
Plattendruck. Um 1630 traten an Stelle der Stempel in geschlossenen 
Umrissen solche, die sich aus Punkten zusammensetzen, wie sie in Paris 
Le Gascon und Florimond Badier, in Deutschland besonders die Heidel- 
berger und Dresdener Buchbinder verwendeten. Man bildete aus ihnen 
Fächer- und Spitzenmuster, ließ den Spiegel gewöhnlich bis auf eine 
Rosette oder ein Wappen in der Mitte frei und beschränkte den Zierat auf 
eine breite Umrahmung mit starker Betonung der Ecken. In dieser Grund- 
form machte die Handvergoldung alle Stilwandlungen vom Barock bis zum 
Empire mit. In Paris wurden zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts Derome 
und Padeloup tonangebend, in England bildete sich der Harleyan-Stil aus, 
der den Buchdeckel mit einem kleinen Mittelstück und einem breiten Rahmen 
aus Blumenranken füllte und dort im wesentlichen bis heute geltend 
Brunnen auf dem Piaristenplatze, VIII. Bezirk 
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