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Volltext: Monatszeitschrift XXII (1919 / Heft 6, 7 und 8)

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zu Riedt in Bayrn dahin geschlossen, dass derselbe Uns solle ainen Altar in 
Unser Gottshaus und Khürchen St: Wolfgang nach formb der vorgewissenen 
Visier Schniezen und aufrichten, Solcher Gestalten dass gemelter Altar 
Schöne Sauber Schwarzgepaist, die Bilder und wass sonnsten von dem 
Mahler zu fassen, von Gueten Augspurgerischen fein Goldt gefast und dieser 
Anno 1676 in der Fassten Verförttiget und noch vor Ostern selbigen Jahrs 
völlig aufgericht werde; Hingegen Wollen wür Ime Schwantaller für seine 
Arbeith gedingtermassen bezahlen Sibenhundert und fünffzig Gulden, dem 
Schreiner Maister Marthin Wöber zwayhundert und Achtzig Gulden, dem 
Maller aber Francisco Gaman Sibenhundert Gulden, Alles zusamben Siben- 
zechenhundert und dreissig Gulden, daran sie alberaits neben dess Leykhauff 
Vermög aines Quittungs Scheindl empfanngen haben Ainhundert Gulden. 
Zu Urkundt dessen seindt zway gleichlautende Spaltzötln aufgericht, Von 
baiden thaillen undterschriben und geförttiget worden. Actum Monnsee, den 
17. Februar Anno 1675. Coelestinus Abbt zu Monsee. Thomas Schwantaller 
Bilthauer zu Riedt. Franciscus Gamann Maller zu Riedt. Martthin Weber 
Dischler zu Riedt." Der Doppelaltar zu St. Wolfgang trägt nun tatsächlich 
die Jahreszahl 1676 und läßt, wie wir 
noch sehen werden, in den Einzelheiten 
seiner Ausführung keinen Zweifel be- 
stehen, daß wir es mit einem Werk und 
zwar mit demHauptwerkThomasSchwan- 
thalers zu tun haben. Der Aufbau des 
Altars als Doppelaltar ist äußerst originell 
(Abb. 15). Die Altarmensa ist durch einen 
breiten Pfeilersockel zweigeteilt. Auf drei 
Postamenten ruhen mächtige gewundene 
Säulen, welche die prächtigen Reliefdar- 
Stellungen des Schreins fiankieren. Ebenso 
wie bei seinem Floriani-Altar in Ried wählt 
Schwanthaler medaillonartig gerahmte 
Bildnischen, aus welchen die freiplastisch 
gearbeiteten Figuren, den Rahmen spren- 
gend, hervortreten. Im linken Medaillon 
erblicken wir die Heilige Familie (Abb. 16), 
im rechten den heiligen Wolfgang, umge- 
ben von Englein, die seine Symbole tragen 
(Abb. 1 7). Über denReliefmedaillons schwe- 
ben Engelskinder, welche Kartuschen 
halten, in welchen die Jahreszahl der 
Erbauung des Altarwerkes verzeichnet ist. 
Den seitlichen Abschluß des Altars bilden 
die auf mächtig ausbauchenden, in goti- 
 
_ Abb. 18. St. Wolfgang am Abersee, Pfarrkirche, 
scher Art sich aus der Predella heraus- Doppelaltar,Snscholastika 
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