schwingenden Konsolen stehenden Figuren St. Benedikts und St. Schola-
stikas (Abb. I8), über ihnen schließen schönlinige Baldachine ab. Der zwei-
geteilte Schrein wird durch die reiche Aufsatzkomposition zusammen-
gefaßt (Abb. Ig). In der Mitte, von zwei gewundenen Säulen flankiert,
erblicken wir, wieder in einem Medaillonrahmen, die Gruppe der Krönung
Mariens, zu beiden Seiten stehen unter Baldachinen St. Johann Baptist und
St. Christoph, seitlich sitzen auf kräftig geschwungenen Voluten große Engels-
figuren. Das Mit-
telfeld des Auf-
satzes ist von den
Wappen des Stif-
tes und des Abtes
bekrönt und dar-
übersehenwirden
heiligen Michael,
der den Teufel in
den Abgrund der
Hölle stürzt. Im
Aufbau sind die
gotischen Remi-
niszenzen noch
unverkennbar; es
ist die Grundform
des goüschen Al-
tarsmitseinemBe-
wegungsschwung
nach oben,
welcher in den
Engelstiguren, die
auf den Giebeln
sitzemundschließ-
lich in der jäh
Abb. xg. st. Wolfgang am Abersee, Pfarrkirche, Doppelaltar (Detail) aufschnenenden
Figur St. Michaels
ausklingt. Diese Steigerung nach oben läßt sich in den figürlichen Dar-
stellungen des Altars weiterverfolgen. Die Figuren der Medaillonreliefs des
Schreines sprengen zwar den Rahmen und drängen aus dem Bildfeld, aber
doch nicht mit solcher Wucht wie die Figuren des Aufsatzreliefs. Auch in
der Gewandbehandlung ist das Bewegungsmotiv in den Reliefs des Schreines
noch mit Maß verwendet; nur für den Christusknaben und für St. Wolfgang
sind kräftigere Akzente benützt. In der Darstellung der Krönung Mariens
aber im Aufsatz und in der Gruppe des teufelüberwindenden heiligen
Michael findet der Künstler in der Bewegungsdarstellung ein nicht mehr zu
überbietendes Fortefortissimo. In kaum einem zweiten Werk deutscher Kunst