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charakterisiert, die in diesem Fache sehr bedeutende Leistungen aufweisen
konnten. Zumal in Venedig war dieser Zweig der Architektur und der techni-
schen Wissenschaften auf das trefflichste ausgebildet gewesen; dort arbeiteten
zahlreiche und hervorragende Künstler im „Ufi-icio delle acque e del sale"
für die Instandsetzung der moli und der murazzi des Lagunengebietes und
für die Regulie-
rungen der Flüsse
und Flußmündun-
gen der venezia-
nischen Ebenefk
Das lebhafte Inter-
esse, das man im
Zeitalter Barbaros
und Rusconis dem
Studium und der
Herausgabe des
Architekturwerkes
Vitruvs entgegen-
brachte, hat der
Beschäftigung mit
hydraulischenPro-
blemen die frucht-
barste Anregung
gegeben.
Die etwas aus-
führliche Darle-
gung des histori-
schen Tatbestan-
des war notwen-
dig; denn sie be-
lehrte uns, daß die "
alteAnnahme(Ma- _ - 1 '
niagos, Bragatos _ - ,. - . . _
usw.) nichtzutrifft, " - L es '
daß der Brunnen Abb. 12. Die Fontäne a" Piazza s. Giovanni zu Udine
der Piazza Can-
tarena von Giovanni da Udine herstamme; sie bezeugte ferner, daß seine
Vollendung jener der Fontäne des Marktplatzes vorausging (vgl. aber unten
Seite 332).
Der Vergleich zeigt, daß das Aussehen der beiden Monumente fast
identisch ist. Der Unterschied besteht allein darin, daß der Brunnen des
Mercato etwas kleinere Dimensionen aufweist und gegenwärtig (und bereits
3 Eine Aufzählung solcher Künstler bei G. Cadorin, „Pareri di XVI archiieni intornc a1 Palazzo Ducale",
Venezia 1837.