MAK
Unter den orientalischen Metallarbeiten sei der arabischen Gefäße, reich mit 
Inschriften dekoriert, aus dem Anfang des XIX. Jahrhunderts, unter den Holz- 
arbeiten eines Panneaus mit selten schöner arabischer Schnitzarbeit aus dem 
XVI. Jahrhundert, endlich unter den Lederarbeiten einer Sammlung prächtiger 
Koraneinbände aus dem XVII. Jahrhundert Erwähnung getan. 
In der chinesischen Abteilung verdient vor allem die reiche Sammlung von 
Sang-de-bcnuf- und Flambe-Porzellan hervorgehoben zu werden, weiters manch 
gutes Stück an Bronze-, Porzellan-, Brokat- und Lackarbeiten. 
Höher noch steht die japanische Kollektion mit ihren altjapanischen Por- 
zellanen verschiedenster Provenienz, insbesondere aus Hizen, mit den großen 
Sammlungen prächtiger Rüstungen, Schwertstichblättern, Kostümen und Geweben, 
endlich mit einer Kollektion von mehr als 8000 Stück Schablonen für Textilien. 
Von nicht minderer Bedeutung zeigt sich die große Sammlung alter Buddhas 
und alter Kakemonos; ferner eine große Zahl von Bruchstücken eines altjapani- 
schen Tempelvorbaues, welche die teilweise Rekonstruktion desselben gestatten. 
Der Bibliothek des k. k. Österreichischen Museums ward ein schätzenswerter 
Zuwachs durch eine Sammlung von mehr als 3000 farbigen Skizzen von ver- 
schiedenen japanischen Künstlern, zumeist des XIX. Jahrhunderts, zuteil. 
Die in der Kollektion des k. k. Handelsmuseums in größerer Zahl vor- 
handenen modernen Stücke sollen später in einer eigenen Gruppe zusammengefaßt 
werden, die zweifelsohne der heimischen Industrie reiche Anregung bieten wird. 
Die Büchersammlung wurde im Jahre 1907 um 347 Werke - ungerechnet 
die Fortsetzungen der Zeitschriften und zahlreichen Lieferungswerke - vermehrt. 
Ihr Bestand belief sich im Jänner 1908 auf 14.619 Nummern, hievon entfallen 
47 auf Geschenke, 300 auf Ankäufe. 
Die Zahl der Bibliotheksbesucher betrug im Jahre 1907 17.249, und zwar 
13.334 in den Tagesstunden und 3915 in den Abendstunden. Die Verleihungen 
von Büchern und Vorlagen nach auswärts an Schulen, Kunstgewerbetreibende 
und Private in Wien und in den Kronländern erreichten die Höhe von 182 5 Posten. 
Die Kunstblättersammlung wurde im Jahre 1907 um 1890 Blätter vermehrt; 
darunter sind besonders hervorzuheben: 271 Blätter photographische Aufnahmen 
von Gegenständen aus der Ausstellung alter Gold- und Silberschmiedearbeiten im 
k. k. Österreichischen Museum, 151 Blätter Photographien nach Denkmälern der Ar- 
chitektur, der Plastik, der Malerei und des Kunstgewerbes in Spanien und ein 
Sammelband mit 1295 eingeklebten farbigen Mustern für Flächendekoration, 
Stoff- und Tapetenmuster etc. von einem Musterzeichner um die Mitte des 
XIX. Jahrhunderts. 
Zu den hervorragendsten Erwerbungen der Büchersammlung im Berichts- 
jahre gehören Henry Bouchots prächtige Publikation über die französische 
Miniaturmalerei aus derZeit von 1750- 1825, die in der k.k. I-Iof- und Staatsdruckerei 
ausgeführten Nachbildungen des l-Iortulus animae aus der k. k. Hofbibliothek, 
Wilhelm Bodes großes Tafelwerk über die italienischen Bronzestatuetten der 
Renaissance, Karl Domanigs Publikation über die deutsche Medaille, das vom 
k. k. Österreichischen Museum herausgegebene reich illustrierte Werk von Folnesics 
und Braun über die k. k. Wiener Porzellanmanufaktur und Lakings Publikation 
über das im Besitz des Königs von England befindliche Sevres-Porzellan, ferner 
Singletons Veröffentlichung über deutsche und iiämische Möbel und Sluytermans 
Tafelwerk über alte Innenräume in Holland. 
Als Geschenke erhielt die Bibliothek im verilossenen Jahre unter anderm 
folgende Werke: Von Seiner königlichen Hoheit Ernst August Herzog von Cum- 
berland ein Exemplar der von P. Deckers im Jahre 1865 hergestellten farbigen 
Nachbildungen des Reliquiarienschatzes des Hauses Braunschweig-Lüneburg, 
BIBLIOTHEK
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.