oder Umbau, welcher Baumodus durch ein eigenes Comite festgestellt wird. seinen Zwecken
in hüchst nutzbringender Weise dienstbar zu machen. Dadurch soll insbesondere ermöglicht
werden, die Gemälde und die übrigen Sammlungen systematisch aufstellen zu können.
Die sehr bedeutende Münzsammlung und die Sammlung von Kupferstichen und Hand-
zeichnungen waren bisher völlig unsichtbar. Es sollen ferner für Archiv und Bibliothek
weitere Raume geschaffen und geeignete Localitaten für kunstindustrielle Zwecke hergestellt
werden. Für diese vielseitigen Bauzwecke des Museums hat auch die Sparcasse von Inns-
bruck und zwar vorläufig einen Betrag von 8000 6., der Landtag 2000 ü. votirt.
(Ausstellung der k. k. gewerblichen Zeiohen- und ltodellirsohule in Inns-
bruok.) Am 16. Juli begann die Ausstellung der Schülerarbeiten in der k. k. gewerb-
lichen Zeichen- und Modellirschule in der tirolischen Landeshauptstadt. Wer die vier
Hauptsale des etwas vom Centrum der Stadt entfernten, allein zweckmäßig eingerichteten
palastahnlichen Schulgebäudes durchwandert, wird nicht umhin können, seine Befriedigung
über die großen Fortschritte auszudrucken, welche die Schüler dieser vor nicht langer
Zeit in das Leben gerufenen Anstalt bereits gemacht. Es zeigt sich hiebei die große Be-
gabung des tirolischen Stammes für bildende Kunst, allein es darf auch nicht das Ver-
dienst vergessen werden, welches sich Director Deininger, der heuer durch das Ver-
trauen seiner Mitbürger in die Gemeindevertretung berufen wurde, um die bisher etwas
vernachlässigten kunstgewerblichen Interessen zu vertreten, unterstützt durch bedeutende
Kräfte, wie den in weiteren Kreisen bekannten Maler Roux und Bildhauer Fuß, um
Leitung dieser Schule erworben hat. Insbesondere sind die Leistungen in der Modellir-
abtheilung hervorzuheben und die Auswahl der Muster, die aus allen Kunstperioden,
angefangen vorn dorischen Stile bis auf die modernste Zeitrichtung, genommen wurden,
so dass deren Ueberblick auch ein kunsthistorisches Interesse hat. Eine genauere Dar-
stellung dieser Ausstellungsgegenstande in einem Fachblstte Ware wunschenswerth, ebenso
lässt sich holTen, dass solche Ausstellungen anregenden Einfluss ausüben und eine Ver-
mehrung der Schülerzahl herbeiführen werden. -
(Faohsohulo für Reproduutlonsverfahreu.) Eine solche ist in Salzburg ein-
gerichtet worden und bildet dieselbe eine Abtheilung der dortigen k. k. Staats-Gewerbe-
schule. Zweck dieser gewiss höchst beachtenswerthen Fachabtheilung ist: alle diejenigen
Reproductionsmethoden zu lehren, welche gegenwärtig bereits in so umfassender Weise
zu Illustrationen aller Art verwendet werden. Die Fachschule besitzt Ateliers für Photo-
graphie, Galvanoplastik und Zinkätzung, einen Druckereisaal mit 5 Pressen und ein che-
misches Laboratorium. Doch nicht allein Schularbeiten werden hier ausgeführt, sondern
auch Arbeiten auf Bestellung, und sind z. B. die Zinkhochatzungcn des -Salzburger
Gewerbeblattesw aus diesem Atelier hervorgegangen. Die verschiedenen Techniken, welche
hier gelehrt werden, sind: Photolithographie, Phntoxylographie, Photozinkographie,
Phohogalvanographie. Uebertragung von Photographien auf Stahl und Kupfer mit Tief-
atzung, Zinkhochatzung. Erzeugung von Stereotypplatten in Letternmetall, Galvanoplastil-r,
Photographie- und Lichtdruck. Die Verfahren werden wissenschaftlich erläutert und im
Zusammenhang damit nach Bedürfniss die mannigfachen Abarten und verwandten Spe-
cialitaten: Kohledruck, photographischer Farbendruck, Durchätzen von Metallplatten zur
Einlagearbeit etc. auf chemisch-technischem Wege durchgenommen.
(Bauslndustrlesohule in Oedenburg) Director M. Schranz veröffentlicht
soeben den zweiten Jahresbericht der Hausindustrieschule in deutscher und ungarischer
Sprache. Der Zweck der Schule, die Jugend an Arbeitsamkeit und Sparsamkeit zu ge-
wöhnen, ist gewiss ein löblicher. Wir haben wiederholt in diesem Organe darauf hin-
gewiesen, wie nöthig es ist, die Schuljugend nicht bloß zu politischer, sondern auch zu
gewerblicher Thätigkcit heranzubilden; jeder Versuch, der nach dieser Richtung gemacht
wird, verdient Beachtung. In der Oedenburger Hausindustrieschule wird das Flechten,
Laubsagen, Schnitzen, sowie Tischlerarbeit gelehrt. Mit dieser Schule, die von der Re-
gierung mit einem jährlichen Beitrage von 500 8., von der Sparcssse und der Handels-
kammer mit lou fl. subventionirt wird, ist eine Schulsparcasse verbunden.
(Das schlesische Museum der bildenden Künste in Breslau.)
lm Laufe dieses Jahres wurde das neu gegründete Schlesische Museum
der bildenden Künste eröffnet. Die glänzend ausgestattete Festschrift des
Curatoriums gibt ein anschauliches Bild des Gebäudes und erläutert zu-
gleich die Zielpunkte der Anstalt. Das Museum enthält l. eine Gemälde-
sammlung mit Räumen für die periodischen großen Ausstellungen
des Schlesischen Kunstvereines, wo in den Zwischenräumen eine perma-
nente Gemälde-Ausstellung Platz finden soll; - 2. eine Abtheilung für
plastische Kunst, die sich wesentlich zu einer Sammlung von Gyps-