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schule in Gablonz sachgemäß und eingehend erörtert und zur Hebung
des gewerblichen Unterrichtes folgende Postulate aufstellt: r.Vereinigung
sämrntlicher Agenden des gewerblichen Erziehungswesens im Ressort des
k. k. Unterrichtsministeriums; 2. Einsetzung einer ständigen Centralcotn-
mission, bestehend aus Vertretern der Kunst, des Handels und der Gewerbe
als Consultativorganes der genannten Centralstelle in allen Fragen der
Errichtung und Verwaltung gewerblicher Lehranstalten; 3. Organisirung
des gesammten allgemeinen und gewerblichen Fortbildungsunterrichtes
nach den gegebenen Fachschuldistricten unter Oberleitung der betreffenden
Staatsgewerbeschule. Schließlich wird ein Verzeichniss der durch dieHandels-
kammer in Reichenberg (r875-r88x) verliehenen Subventionen mitgetheilt,
aus dem hervorgeht, dass die Reichenberger Handels- und Gewerbekarnmer
ihre Subventionen in richtiger und rationeller Weise verwendet.
Die Gowarboachuldehatte im Abgeordnetenhaus.
(Fortsetzung)
Sitzung am 14. Kai.
Die Frage der einheitlichen Organisation des gewerblichen Unterrichtes kam ge-
legentlich der Debatte über das Budget des Handelsministeriums nochmals zur Sprache.
Der erste Redner. welcher Gelegenheit nahm sie zu berühren, war der Abgeordnete Dr.
Hallwich. ln einer Rede, deren lnhalt uns im Uehrigen nicht berührt, sagte er:
Und ganz dasselbe muss ich, zum Schlusse eilend, in Hinsicht nach einer anderen,
nicht_ minder hieher gehörigen, nicht minder brennenden Frage, wenngleich mit
schwerem Herzen, erklären - ich meine die schon bei Gelegenheit der Debatte über das
Unterrichtsbudget neuerlich angeregte Frage der Centralisirung, oder, wie man von Seite
der Rechten lieber will, der Vereinheitlichung des gewerblichen Unterrichtes
- eine Frage, über welche alle Culturstaaten Europas, die das Institut der gewerblichen
Schulen kennen, so England, Frankreich, Deutschland u. s. w., nunmehr glücklich hinaus
sind, die nur bei uns noch immer der Lösung harrt.
Und ich dränge nicht zur Entscheidung. ich fürchte - aufrichtig gestanden -
unter den gegenwärtigen Verhältnissen die Losung dieser und noch mancher anderen
Frage vom leidigen politischen Parteistandpunkte der verehrten Majorität dieses
hohen Hauses, einem Standpunkte, den solche Fragen nun und nimmermehr vertragen. -
Auf diese Stelle der Rede zurückkommend äußerte der Handelsminister Freiherr
v. Pin o: Was die Bemerkung des Herrn AbgeordnetenDr. Hallwich betriEt, rücksichtlich
der Centralisirung des gewerblichen Unterrichtes, so muss ich gestehen, dass ich selbst
eine solche Centralleitung des gewerblichen Unterrichtes lebhaft herbei wünsche und dass
die Regierung sich damit beschäftigt, eine solche Centralleitung zu schaffen.
Hierauf sprach Specialberichterstatter Ritter von Gomperz im Verlaufe seiner
Rede über unseren Gegenstand in folgender Weise:
Indem ich dieses Thema (Schutz der Interessen des Handels und der Industrie)
verlasse, will ich noch auf eine Aeußerung, welche bezüglich der Gewerbeschulen gefallen
ist, zurückkommen. Vorn ersten Herrn Redner und im Laufe der Debatte noch von einem
anderen Herrn Redner wurde kurz auf die Gewerbeschulen und deren wünschenswerthe
veränderte Organisation hingewieseny sie haben keinen bestimmten Antrag gestellt und
ich freue mich auch dessen, weil diese Angelegenheit ziemlich complicirt und einer reif-
lichen Erwägung bedürftig ist. Seine Excellenz der Herr Handelsminister sagte, dass er
die Absicht habe, allen Gewerbeschulen in Oesterreich eine einheitliche Leitung zu geben,
das heißt, wenn ich ihn recht verstanden habe, dass die gegenwärtig zwei Ministerien
untergeordneten Schulen unter einem einzigen Ressort vereinigt werden. Darüber wurde
im Budgetausschusse und außerhalb desselben in Fachkreisen, wie in Handelskammern
in der letzten Zeit sehr viel gesprochen und es zeigte sich immer mehr das Bedürfniss,
dass eine einheitliche Leitung der bezüglichen Schulen platzgreife.