gestatten, den Dom _i_m Innern vollständig herzustellen, übernimmt ein
Privatverein, der unter dem Protectorate des österreichischen Kronprinzen
Rudolf steht, die Mission, den Dom im Innern zu vollenden. Die Ziel-
punkte des Vereines sind ih dem ersten Paragraphe der Statuten deutlich
bezeichnet. Er lautet: "Der Wiener Dombau-Verein hat zum Zweck, die
Restauration der Metropolitankirche zu St. Stephan in Wien an ihren
inneren Theilen zu vollenden und deren Ausschrnückung mit
allen Mitteln der Kunst und Kunsttechnik durchzuführen. Der
Verein hat seinen Sitz in Wlenal
Die Aufgabe des Vereines ist eine künstlerische. Die
Ausschmückung bezieht sich auf alle Theile des Domes im Innern des-
selben, vom Fußboden und dem Hochaltare, dem Gewölbe und Wand-
Hächen an auf alle Innenräume; er muss auch das in die Hand nehmen,
was am Außenbaue noch unvollendet und lückenhaft ist.
Dass bei dieser Aufgabe das, was man Kunstgewerbe nennt, eine
hervorragende Rolle zu spielen'berufen ist, kann keinem Zweifel unter-
worfen sein", aus diesem Grunde ist die Thatsache, dass in Wien ein
Dombau -Verein mit den angedeuteten künstlerischen Intentionen gegründet
wurde, auch für jene Kreise eine hocherfreuliche, welche im Oesterr.
Museum ihren Mittelpunkt haben. Wir werden daher in diesem Organe
den Schritten der Wirksamkeit des Vereines eine besondere Aufmerksam-
keit schenken.
Die Wirksamkeit desselben ist nicht abhängig von der Durchführung
einer einzelnen zeitlich begrenzten Aufgabe. Der Verein ist nicht abhängig
von der Lebensdauer eines Mitgliedes des Vereines. Wenn wir auch Alle
lebhaft wünschen, dass sich alle jene edlen und patriotischen Männer,
welche sich bei der Gründung des Vereines verdient gemacht haben, eines
langen Lebens'erfreuen möchten, so hegen wir die Hoffnung, dass die
künftige Generation den Verein lebenskräftig finden werde; und dass
künftige Geschlechter genug zu thun haben werden bei Durchführung der
Aufgabe, welche der erste Paragraph dem Vereine verzeichnet. Als Vereins-
rnitglieder sind Geistliche und Laien, Katholiken und Akatholiken ver-
schiedener Bekenntnisse beigetreten. Im Ausschusse haben die Laien das
Uebergetvicht; die große Mehrzahl der Ausschussmitglieder sind Künstler,
des Stephansdomes wurden im Juli 1515 Böhmen und Ungarn der Austria anverlobt.
Zweimal, 152g und 1683 , brach sich an Wiens Bastionen, als an dern äußersten und
srgärkstendäollxlverlt europäischer Gesittung, der Ansturm der Türken und haue die Seele
heldenmüthiger Vertheidiguimg sich den Stephansthurm zu ihrem Observntmrigurgn erkoren.
'- Prinz Engen von Savuyen aber, der große Türltenbesieger, hat in unserm Dom seine
Ruhestäile gefunden. Angesichts unseres Münsters wurde 180g der gewaltig _ Qorse zum
erstenmal an die Wandelbarkeit seines Schlnclitenglücks gemahnt, und wie oft mag sich
"in Tagen der Peslilenz, des Hungers und innerer Wirrniss der wanliende Mut); des
Wieners im Anblicke des Dorns als eines hehren Symbols der Standhaftigkeit, der Einheit
und Einmuthigkeit, idealen Sinnes und Aufscwhwunges neu gekrßftigt haben!-