(Xylographta) Der Handelsminister hat im Einvernehmen mit dem Minister für
Cultus und Unterricht zwei Sti endien für begabte unbemittelte Xylographen zum Zwecke
der Ausbildun derselben im {eichnen an der Kunstgewerbeschule des Oesterr. Museums
für Kunst un Industrie für das Schuljahr t873j[74 bewilligt. Die Ausschreibung und
Verleihung dieser Stipendien wird im Wege der Direction des Museums erfolgen.
(Faehaolrnle m: Zeichnen und Modelliren in Znalm.) Wir entnehmen einem
Berichte dieser Anstalt, dass in dieselbe im verflossenen Halbjahre, d. i. vom Octobet
x87: bis März 1873, 31 Knaben und 26 Madchen aufgenommen wurden. a6 Mädchen
traten in die Elementarclasse, von den Knaben 7; in die Fachciasse wurden I4 befähigte
Knaben zugelassen, woselbst auch der Unterricht der Gehilfen stattfindet. Die Gesammt-
zahl der Besucher betrug demnach 57, ausserdem frequentirten den Unterricht eine Anzahl
von Gehilfen. Die Schule ist provisorisch in dem Zeichenzimmer der Mädchen-Bürgers
schule untergebracht und daselbst mit zweckmassigen Einrichtungen, Tischen etc. ver-
sehen; die Raumverhaltnisse werden jedoch schon den nächsten Zeiten kaum mehr ge-
nügen, da diesmal bereits aus Mangel an Platz 40 Schüler abgewiesen werden mussten.
Der im Programm vorgeschriebene Modelliruntetricht durfte im 2. Semester erdifnet
werden. Die von Herrn Prof. Adolf Sterz geleitete und, wie zu ersehen, beim Beginne
bereits sehr zahlreich frequentirte Anstalt berechtigt daher zu guten Erwartungen für die
Zukunft.
(Stioltmuswr von E. Drehen.) Das kbn. baier. Staatsministerium des Innern für
Kirchen- und Schulangelegenheiten hat an sammtliche Kreisregierungen, Kammern des
Innern, die Districtsschulbehörden und die Vorstände der weiblichen Unterrichtsv und
Erziehungsinstitute auf das im Druck und Verlag von Anton Hartinger B: Sohn zu Wien
1873 erschienene Werk: I-Stickmuster von Em. Drahan- mit dem Bemerken aufmerksam
gemacht. dass dasselbe beim Unterrichte in den weiblichen Handarbeiten mit Vortheil be-
nutzt werden könne.
bmastilin-r) heisst ein neuer plastischer Stotf für Bildhauer und Mudellirer jeder
Art, erfunden vom Bildhauer Ludwig Giudice in Genua. Derselbe trocknet nicht ein,
wie der Thon. und wird nicht hart, wie das Wachs, er behält vielmehr stets dieselbe
Plasticität und NVeichheit.
Die Plastilin ist stets unauflosiich im Wasser, sie hängt sich daher nicht an den
Gyps an und mindert nicht dessen Zusammenhang beim Giessen; sie erleichtert die Her-
stellung jeder Form und bewahrt zugleich die feinste Zartheit des Modells.
Bei l-tolossalen Modellen ist sie noch vortheilhafter als bei kleinen, da bei jenen
die Schwierigkeiten rucksichtlich des Thons noch grösser sind. Mit der Plastilin lassen
sich die grossen Modelle hohl darstellen.
Da sie kein Wasser in sich halt, das bei der gewöhnlichen Temperatur leicht ver-
dunstet, so ist sie auch beim Gebrauche der Gesundheit durchaus nicht nachtheilig. Sie
ist leichter als der Thon und ihr specifisches Gewicht betragt: 1,39. Da man die
nolhige grössere oder geringere Consistenz derselben nach Belieben erlangen kann, so sind
vier laufende Nummern beigegeben, namlich von Nr. I, als dem weichsten Grade, dessen
man zu kolossalen Modellen bedarf, bis zu Nr. 4, dem härtesten für kleine Modelle.
Die beim Gebrauche zu beobachtenden Vorsichtsmassregeln beschränken sich auf
zwei, nämlich: t. muss man die Eisen in der Armatur der Modelle mit Papier um-
wickeln, und 2. die Form, anstatt mit Seife, mit Oel einreiben.
Die Plastilin beseitigt mithin nicht nur alle Schwierigkeiten beim Modelliren, son-
dern sie erhöht auch noch alle dabei möglichen Vortheile.
Die Akademie in Genua hat die Plastilin zum Gebrauche in den Schulen der M0-
tiellirer sowohl von Figuren, wie von Ornamenten angenommen, und diese bedienen sich
derselben eben so wie verschiedene Bildhauer in Genua und anderwärts. - Auf der Welt--
ausstellung zu Wien ist die Plastilin ebenfalls aufgenommen worden. "s
Der Verkaufspreis ist 2 Franken das Kilogramm in Kisten zu 5, 10 oder a5 Kilagr.
Die Kosten des Transports etc. gehen auf Rechnung des Käufers. Die Sgiition erfolgt
nach Einsendung von Postvorschuss oder anderen gleichgeltenden Rimessen. Die Abnehmer
von Quintalen erhalten einen Rabatt von SpCt. - Man wende sich an den Erfinder in
Genuva, Via Brera, N. 13, interno 3.
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