ZOO.
20].
202.
203.
204.
Laufe dargestellten Thiere sind kreisförmig in einander gestellt.
Dieser Gobelin war rnit einem Gewebe combinirt, dessen Kettfäden
aus schön gefärbter rother Wolle bestanden.
Eine viereckige tabula (kleines Abzeichen), combinirt mit einem
Baumwollgewebe. In ornamentaler Eintheilung stellt sich dieselbe
dar als drei eigenthümlich dessinirte ineinander gestellte Vierecke. In
dem durch das mittlere Viereck gebildeten Raum erscheinen von
Kreisen eingeschlossen die (als Sigle combinirten) Buchstaben EY
vertheilt.
Wir hatten also mit dieser Sigle wiederum die Namensiuitialeu des Trägers
des Gewandstückes, wie GYtröxroc), 6Y(ep'f6'mc) etc. s. Anm. zu Nr. 121-122.
Säsänidisch-persische Gobelinarbeit. Auf blauem Grunde Brustbilder
unter Baldachin-Dächern; rechts und links davon transportable
persische Feueraltäre (äteschgäh) mit angezündetem Feuer.
Ueber das Vorkommen persischer Gobelins in unserem Funde giebt die
Anm. zu Nr. 400-401 Aufschluss.
Feiner gelber, uni-gestreifter Wollribs. Derselbe enthält eine mit der
Textur combinirte grosse purpurne Blattl-igur, deren Füllung aus
feinst stilisirten Ornamenten besteht.
Diese in grösstem Stil gehaltene Blattfigur ist als ein Modezeichen anzusehen.
An ihr lasst sich das unter Nr. 81 Anm. beschriebene Combiniren der Weber-
arbeit mit der Gobelinarbeit bequem studiren. Man sieht hier auch sehr deutlich,
wie der Weber denjenigen Stellen, zu welchen er in Folge einer zu starken
Winkelbildung (z. B. zwischen Stil und unterer Blattrundung) mit dem Schiffchen
nicht gelangen konnte, ausweichen und dieselben dem Gobelinarbeiter überlassen
musste, welcher sie dann mit dem Stotfrnaterial nach seiner Weise ausarbeitete.
Borte. Eine in den Farben wie in der Ausführung gleich delicat
behandelte Gobelinarbeit. Der gelbe Grund enthält getupfte Wellen-
linien und als Beränderung erscheinen Eta-(H)-Linien (s. Anm. zu
Nr. 121-122.)
Bruchstlick einer Tunica aus uni-gestreiftem Linnenstoff. Die breite
prächtige, in Combination mit der Textur ausgeführte Gobelinborte
enthält schön stilisirte Blattmuster. In den Randstreifen erscheinen
auf rothem Grunde abwechselnd weisse Kreuz- und Blaltfiguren.
Zu voriger Nr. 204 gehörig. Ein feines, braungestreiftes Wollstoff-
Restchen, welches benäht ist mit einer Borte, deren violetter Grund
weisse Arabesken zeigt. Bruchstück eines Unterkleides.
Dazu gehört auch der Purpurstolf feinster Textur.
Der PurpurstoH gehörte zum untersten Bekleidungsstuck,wenngleich es fraglich
bleibt, ob dasselbe direct mit dem Körper in Berührung kam. Darüber wurde,
mit der Ornamentation nach innen gekehrt, das wollene Unterkleid (Nr. 205)
angezugen und als oberstes Gewand, doch gleichfalls mit der Deeoration nach
innen gewendet, kam die Tunica (Nr. 204). Ueber die Bestattungs- respective
Bekleidungsweise der Griechen und Römer in nachchristlicher Zeit sind die aus
unserm Funde geschöpften Daten zu vergleichen, welche in meinem gedruckten
Vortrage über denselben niedergelegt sind.
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