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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IX (1874 / 100)

 
Wenn wir also Referenten einsetzen, und zwar mehrere, so könnte doch ein 
dankenswerthes Material bei dem Referate liher einzelne bestimmte Bilder zu- 
sammenkommen. i 
Custos Schellein: Ich lege nicht auf das Mittel, sondern auf die An- 
wendung des Mittels einen Werth. Es kann mit dem unschuldigsten Mittel 
geschadet werden, wenn es am falschen Orte und ungeschickt oder unvorsich- 
tig angewendet wird. ' 
Anträge liegen vor: auf Bezeichnung eines bestimmten Referenten 
oder zweier, und der Gegenantrag, dass gar nicht referirt werden möge. 
Prof. Woltmann schlägt eventuell zu Referenten die Herren. Professor 
Kuhn und Dr. Bayersdorfer vor. ' 
Der Antrag auf Bestellung eines Referenten wird abgelehnt. 
Hofrath v. Eitelberger: Die Herren, welche viel reisen, werden ge- 
wiss im Sinne des Congresscs handeln und der Kunst wesentlich nützen, wenn 
sie ein wachsames Auge auf die restaurirten Bilder in allenGallerient haben 
und über deren Zustand ihre Beobachtungen in Notizen sammeln, um nicht 
als Einzel-Referenten, sondern Jeder für sich über bestimmte Bilder berichten 
zu können. ' 
Damit ist auch die letzte Tagesordnung des "Congresses erledigt. Vor 
dem Schlusse erhält auf seinen Wunsch das Wort 
Prof. K i nkel: Ich wiinsche noch zuerst den Dank des Congresses in Ihrem 
Namen auszusprechen den Herrn von der Presse, die mit ihrer Gegenwart uns 
beehrt und mit ihrer Feder unterstützt haben. - Aber demnach möchte ich 
dieselben auch bitten, ein wesentlich falsches Referat zu berichtigen, welches 
sich über den Beschluss, betreffend die dem Congresse zur Begutachtung ein- 
zusendenden Unterrichtsmaterialien, eingeschlichen hat, über die eben kein Unheil 
in Aussicht gestellt worden ist. 
Geheimerath Schöne: Ich erlaube mir das Wort zu ergreifen, und wenn 
ich mir das anmassen darf, in unser Aller Namen dem verehrten Mann 
unseren Dank auszusprechen, der uns zu diesem Congresse berufen und unsere 
Verhandlungen geleitet hat. Ich spreche diesen Dank nicht nur in dem Sinne 
aus, dass wir ihm danken für die Sachkenntniss und die reine Unparteilichkeit, 
mit der er unsere Verhandlungen geleitet hat. Es wurde ausgesprochen, dass 
nur der in der schaffenden Kunst etwas leisten könnte, der sich mit ganzer 
Seele ihr hingebe; eben das kann man von jeder Beschäftigung mit der Kunst 
sagen, und ich glaube, dass wir Alle das Bild eines Mannes mit "uns fortneh- 
men, der mit wahrer Begeisterung bei der Sache der Kunst ist und uns Allen 
als Vorbild voranleuchten wird für unsere verschiedenen Thätigkeiten. Wir 
fassen unseren Dank in dem Wunsche zusammen, dass es unserem hochver- 
ehrten "Herrn Vorsitzenden Hofrath von Eitelberger noch lange Zeit gestattet 
sein möge, an dieser Stelle zu wirken zum Segen der Kunst und der Kunst- 
Wissenschaft! 
Hofratb von Eitelherger: Ich weiss gar nicht, was ich auf dime über- 
schwänglich: Anerkennung antworten soll. Ich danke Ihnen für die Nachsicht 
und das Wohlwollen, das Sie mir gezeigt haben. Sie können überzeugt sein, 
Sie werden mich immer am Platze finden, wo es die Sache erfordert. - Tief 
gerührt scheide ich von Ihnen und erkläre den ersten kunstwissenschaftlichen 
Congress hiemit für geschlossen. 
Schluss der Sitzung 2'], Uhr.
	        
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