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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XIII (1878 / 153)

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für 
KUNST UND INDUSTRIE. 
(Monatschrift für Kunst und Kunstgewerbe.) 
Am r. eines ieden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr H. 4.- 
Redacteur Eduard Ohmolarz. Expedition von C. Gerolfs Sohn. 
Man abonnirt im Museum, bei Gerold 8x Comp., durch die Postanstalten, sowie durch 
alle Buch- und Kunsthandlungen. 
 
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Nr. 153. VWIEN, I- JUNI 1373. XIII. Jahrg. 
 
Ihhßlli! 
Die Pariser Weltausstellung vom Jahre 1878. - Die Onyxgeüsse in Braunschweig und Neapel. 
- Pariser Ausstellung. - Vorlcsuu en im Museum. Personal-Stahls der 
_ _ unslgewerbe- 
schule des k. k. Oestcrr._Museums ur Kunst und lndusme. P Literaturberxcht. - Jourualv 
Revue. - Kleinere Miuhelluugen. - Inserate. 
Die Pariser Weltausstellung vom lahre l878. 
Die Weltausstellung ist in Paris am l. Mai eröffnet worden, und 
fordert wie zur Betrachtung so auch zum Urtheile heraus. Fast alle Nationen 
sind auf derselben vertreten; die räumliche Ausdehnung ist eine colossale. 
Dasjenige was ausgestellt wurde, ist kaum zu übersehen. Trotzdem aber 
ruft dieselbe keinen Enthusiasmus hervor. Es liegt dies theils in dem 
Umstande, dass sie verfrüht, nicht aus inneren Bedürfnissen der modernen 
Gesellschaft hervorgegangen ist, theils in dem Umstand, dass die architek- 
tonische Physiognomie derselben keine befriedigende ist. Die Bauten 
Davioud's am Trocadero sind ebenso verfehlt, als die architektonischen 
Fagaden manierirt, mit welchen die Kunstsalons des Ausstellungsgebäudes 
am Marsfelde decorirt sind. Nach dieser Seite hin steht die diesjährige 
Weltausstellung hinter der Wiener Weltausstellung weit zurück. Nicht 
blos der Prater bot an und für sich ein unvergleichliches Ausstellungs- 
terrain; die architektonische Decoration der Wiener Weltausstellung hatte 
einen bei weitem stylvolleren vornehmeren Charakter als es in Paris der 
Fall ist. Auch das ehemalige Weltausstellungsgebäude in den Champs 
d'Elysee ist den jüngsten Gebäuden, die gleichfalls für die Dauer bestimmt 
sind, weit überlegen. Letztere sind unruhig in den Linien, verworren in 
der Stylrichtung. Es ist daher begreiflich, dass die heurige Weltausstellung 
keinen Enthusiasmus hervorrufen konnte. Aber es kommen auch andere 
äussere Umstände hinzu, welche es hegreiHich machen, dass diesmal von 
einem überwältigenden begeisternden Eindruck nicht die Rede sein kann. 
Die politische Lage des Orientes erfüllt die Gesellschaft mit Besorgnissen 
1878. Xlll. 8
	        
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