erschienen waren, musste ein bisher von der Ausstellung nicht occupirter
Raum, der Gyps-Saal, so gut es ging, für diesen Zweck adaptirt werden.
Die weiblichen Handarbeiten fanden zum größten Theil in den Zimmern
des ersten Stockes passende Ausstellungsräume, und die vervielfältigenden
Künste wurden, um das lnteresse des Beschauers nicht durch die Masse
zu schwächen, auf verschiedene Säle vertheilt.
Vergleichen wir das Ergebniss der heurigen Weihnachts-Ausstellung
mit dem früherer Jahre, so ergibt sich das erfreuliche Resultat, dass die
Zahl der Aussteller trotz der größeren Rigorosität der Aufnahms-Jury
sich auf gleicher Höhe erhalten hat. Fast auf allen kunstgewerblichen
Gebieten und besonders auf dem der Eisenindustrie, der Keramik, der
Möbelfabrication und der vervielfältigenden Künste ist reges Leben be-
merkbar, andere haben auch heuer dieselbe Höhe der künstlerischen Tüch-
tigkeit behauptet, auf welcher wir sie seit Jahren zu sehen gewohnt sind.
Hervorragendes Interesse beanspruchen auf der beurigen Weihnachts-
Ausstellung die Gold- und Juwelierarbeiten von Rummel in Prag, die
Silberfiligrane von Reitsamer in Salzburg, eine prachtvolle Monstranze
für die Votivkirche von Brix 81 Anders in Wien.
Fassen wir das Ergebniss der heurigen Weihnachts-Ausstellung
in Zahlen zusammen, so finden wir unter 223 Ausstellern 15 Gold-
schmiede und Juweliere, 8 Kunstschlosser, 34 Tischler, 7 Holzbildhauer
und Holzgalanteriearbeiter, 3 Uhrmacher. ebenso viel Vergolder, lO Buch-
binder und Ledergalanteriearbeiter, 6 Blumenfabrikanten, 7 Bildhauer und
Modelleure und 3 Spitzenfabrikanten. Die Bronzeindustrie ist durch 8 Aus-
steller, die Glasindustrie durch 5, die Keramik durch r8 und die Textil-
industrie _durch 4 vertreten; 8 Firmen repräsentircn uns die vervielfäl-
tigenden Künste, der Rest entfällt auf Fachschulen, weibliche Handarbeiten,
Weißwaaren etc.
Vzrhg des k. k. Österr. Museums. -
Druck v
n Carl Gernldß Soh
n Wien.