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mentes, 41 behandeln antike Sujets, 79 sind Allegorie und Genre und
neun Porträts. Als Anhänger der Reformation wählte er aus der heiligen
Geschichte zumeist die rein erzählenden Cyklen (die Geschichte von
Joseph, von Amon und Thamar und als seine schönste Leistung, die
Geschichte vom barmherzigen Samariter), weniger Bilder der Anbetung,
obgleich bei ihm und seinen Gesinnungsgenossen damals Bilder der
Madonna noch nicht ausgeschlossen sind. Bezeichnend für seine Richtung
sind seine gestochenen Porträts des Wiedertäuferkönigs Jan von Leiden
und dessen Parteigängers Knipperdolling. Eigentlicher Gemälde sind von
Aldegrever nicht viele nachweisbar; die Notiz Van Manders, dass er für
eine Kirche in Nürnberg zwei Flügel zu einem Gemälde Dürer's ausgeführt
habe, scheint mir eine Verwechslung mit dem schönen Tuchefschen
Bilde in der Sebalduskirche, welches Hans von Kulrnbach nach einer
Skizze Dlirer's malte. Auch das Bild in der ständischen Sammlung in
Prag, Christus auf seinem Grabe sitzend vom Jahre 1529, ist so wenig
verlässlich wie "das jüngste Gerichte in Berlin; nur das treffliche Porträt
eines unbekannten Mannes in der Liechtensteingalerie vom Jahre 1544
ist echt bezeichnet und gestattet uns, Aldegrever als Bildnissrnaler anzu-
erkennen. Dagegen war er ganz zuverlässig auch Goldschmied und darum
stammen von ihm so viele Ornamentvorlagen für Goldschmiedearbeiten.
Am 28. Juni 1552 sandte er dem Herzoge Wilhelm von Cleve, seinem
Gönner, zwei Siegelstöckchen, verlangt für Silberwerth und Arbeit
35 Thaler und erwähnt zugleich einen noch in Arbeit befindlichen Ring.
Er soll ja auch den Stempel für jenen Thaler geschnitten haben, welchen
der König Jan in Münster unter seine Anhänger zu vertheilen liebte.
(Fortsetzung folgt.)
Angelegenheiten des Oesterr. Museums und der mit
demselben verbundenen Institute.
(PGISOILBJHQOIIHODEOIIL) Der Director des Oesterr. Museums, Hof-
rath v. Falke, wurde vom gwVerein der Freunde der Handarbeitu in
Stockholm zum Ehrenmitgliede ernannt. Das Diplom besteht aus einem
schönen Originalaquarell, welches mit ornamentalen Motiven der natio-
nalen Weberei und Stickerei von Fräulein Sophie Gisberg componirt und
ausgeführt worden. Der Verein, welcher vor etwa 15 Jahren auf An-
regung Falke's gegründet wurde, hat die Verwendung und Verwerthung
der nationalen Handarbeit zum Ziele, sowohl durch Unterricht der länd-
lichen Bevölkerung wie durch Aufnahme der künstlerischen Motive in
das moderne Haus und seine Ausstattung, wie endlich durch den Verkauf
der unter Mitwirkung des Vereines entstandenen Gegenstände. Er erfreut
sich großer Blüthe und umfasst mit seinen Abzweigungen ganz Schweden.
- Am 20. Juni trat Director Hofrath v. Falke einen achtwöchent-
liehen Urlaub an. Während seiner Abwesenheit (bis 15. August) wird
der Vice-Director Reg-Rath Bucher die Leitung des Museums führen.