MAK
Nr. 19 
Seite 301 
Internationale Sammler-Zeitung. 
Zahl Aristokraten des Komitates erschienen. Obergespan von 
Bekassy begrüßte im Namen der Protektoren die Gäste und 
gab dem Bedauern der Hoheiten Ausdruck, am Erscheinen ver 
hindert zu sein. Dann sprach Koloman von S z e 11, der darauf 
hinwies, daß Ungarn in der Vergangenheit nicht nur mit den 
Waffen, sondern auch mit den Werkzeugen der Kultur Europa 
gegen den Osten schützte und daß heut: noch dem Lande diese 
Aufgabe obliege. Justizminister Szekely würdigte die Be 
deutung der Ausstellung und eröffnete sie. Hierauf besichtigten 
die Gäste unter Leitung des Musealdirektors Baron Koloman 
von M i s k e und Julius v. V c gh s die Ausstellung, die, obwohl | 
einige Prunksäbel, so Murats Degen und Prinz Eugens 
Säbel historisch interessant. Die Ausstellung bleibt bis zum 
6. Oktober geöffnet. 
Vom Kunstmarkt. 
(Die Sammlung Louis B e r g h o 1 d, Danzig.) In 
der vorigen Nummer haben wir bereits auf die Sammlung 
Louis Berghold (Danzig) (angewiesen, die am 8. d.' M. bei 
L e p k e in Berlin unter den Hammer kommt. Aus dem reichen 
Besitzstände der Sammlung seien hier zwei interessante Stücke 
Eig. 13. Danziger Schrank, 17. Jahrhundert. 
ihr Material bloß aus dem Eisenburger Komitate stammt, durch 
ihre Reichhaltigkeit und Fülle das Interesse weitester Kreise 
wachrufen kann. Lukas Cranachs »Madonnenbild«, Judith, 
Bilder von Molenaer, Snydus, Ruysdael, Brekelsnkam figurieren 
in der Ausstellung, in der auch einige Meister der französischen 
Malerei und Italiener, wie Watteau, Boucher, Tiepolo und Cana- 
letto vertreten sind. Die Sensation der Ausstellung ist Bre u- 
g li e 1 s Bild »Die Predigt des hl. Johannes in der Wüste«, von 
dem Georg H u I i n feststellte, daß es das lange gesuchte 
Original ist. Unter den Plastiken sind Bronzebüsten zu 
sehen, die dem Leone Leoni zugeschrieben werden. Der Be 
sichtigung wert sind auch die Kunstschätze aus den Schlössern 
der Aristokraten, den Landhäusern und Abteien des Komitates, 
wie Goldschmiedearbeiten, Porzellan- und Luxusgegenstände, 
Teppiche, Möbel, kostbare Stoffe, ferner kirchliche Gold- und 
Silberschätze, Meßgewänder, Miniaturen, Zelte, Sättel und 
Waffen aus den ältesten Zeiten, insbesondere aus der Türken - 
zeit, die in größerer Zahl ausgestellt sind. Unter ihnen sind 
reproduziert. Fig. 12 ist ein gerahmtes Schabkunstblatt von 
Johann Eüas R i d i n g e r, einem jetzt sehr gesuchten Meister. 
Gegenstand der Darstellung ist ein Mönch, der mit Folianten 
beschäftigt ist; im Hintergründe gewahrt man einen Bienen 
korb. Es ist ein sehr seltenes Blatt in schönem Abdruck vor 
der Schrift, mit Rand. Fig. 13 zeigt einen großen zweitürigen 
Garderobenschrank mit Nußhoizfurnier, eine Danziger Arbeit 
des 17. Jahrhunderts. Die Füllungen der Türen sind hoch ge 
buckelt und vielfach verkröpft. In den Zwickeln zierliches 
Rankenwerk mit Vögeln und Engelsköpfen. Die aufgesetzte 
Schnitzerei auf den Lisencn und auf der Schlagleiste zeigt 
durchbrochenes Raukenwerk mit Früchten und Amoretten, 
belebt durch Papagei, Eichhörnchen und Affen. Podest eben 
falls reich gegliedert, die Kartusche in Form von durch 
brochenem Rankenwerk mit Amoretten und einem Adler, ein 
Schild, mit Baum flankieren. 
(Die Gemäldesammlung der Frau v. D . . . 
in B . . .) Am 21. d. M. gelangt die Gemäldesammlung der
	        
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