Beethovens Biographen gegenüber erläuterte. Man spürt,
steht man vor dem Bilde, erschüttert die Anwesenheit des
Genies.
Nicht viel später sind zwei Bilder entstanden, die, darin
alleinstehend in Mählers Werk, wie das frühe Bcct-
hovenbildnis, ja noch mehr, ganze Figuren aufweisen:
Porträte aus der Familie Weckbecker, die mir der jetzige
Besitzer, Paul Weckbeckcr, wiederzugeben freundlich er-
laubte. Auch hier bildet Landschaft den Hintergrund. Das
eine Bild zeigt eine kleine Familie, die des Urgroßvaters
des heutigen Besitzers, Bernhard Josef v. Weckbeckers;
das Kind ist etwas naiv dargestellt, bei allen Personen
ist das Sitzmotiv nicht ganz bewältigt, es wird eine Un-
beholfenheit offenbar, die aber etwas Liebenswürdig-
Unbefangenes hat. Das Bild ist wJ- Mähler pinx. 1807"
signiert (in allen Signaturen gebraucht Mähler nur den
zweiten Vornamen). Das zweite Bildnis stellt einen Bruder
l W. j. Mähler, Ludwig van Beethoven, Öl, 1804f5. Histori-
sches Museum der Stadt Wien.
2 W. j. Mähler, Bernhard von Weckbeeker mit Frau und
Tochter, Ol, 1807. Besitzer Paul Weckbecker, Wien.
3 W. j. Mähler, Am Wasserfall des Forstmeislerkanals im
Laxenburger Park (die an dem Geländer des Stegs lchncnde
Figur möglicherweise Beethoven). Ol, Entstehungszeit unbe-
kannt. Ehemals Sammlung Henriette und Ludwig Dux.
4 W. j. Mähler, Friedrich (oder Philipp) von Weckbecker,
O1, um 1807, Besitzer Paul Weckbecker, Wien.
5 W. j. ähler, Friedrich (oder Philipp) Weckbecker, Ol,
1807. Ori nal verschollen.
ß W. j. MählerO), joseph von Eybler, Komponist (1764 bis
1846). Öl, 1814115. Gesellschaft der Musikfreunde, Wien.
7 W. j. Mähler(?), Adalbert Gyrowetz, Komponist (1763 bis
1850). O1, 1814[15. Gesellschaft der Musikfreunde, Wien.
B W. j.Mähler(?), johann Nepomuk Hummel,Komponist(1778
bis 1837). Ol, 1814[15. Gesellschaft der Musikfreunde, Wien.
9 W. Mähler(?), Ignaz von Seyfried, Komponist (1776 bis
1841). Ol, 1814j15. Gesellschaft der Musikfreunde, Wien.
10 w. j.Mähler(?), joseph WelgLKomponist, (1766 bis 1646).
O1, 1814115. Gesellschaft der Musikfreunde, Wien.
Bernhard Josef v. Wcckhcckcrs, nach alter Familientra-
dition Philipp v. Weekhecker, der 1808,nurfünlundzw:m-
zigjährig, starb, vielleicht aber doch eher Friedrich v.
Weckbecker dar, einen bekannten Arzt in Nußdnrl, der
zu den Mitbegründern der „Gesellschaft der Musik-
freunde" gehört (siehe Geschichte der k. k. (lcsellsehafl
der Musikfreunde in Wien, 1912, S. 7); leider ist dieses
Bild weniger gut erhalten und nicht signiert, an Miihlers
Autorschaft gibt es aber keinen Zweifel. Dieaß beiden
Weckhecker-Bildnisse sind anmutig und liebenswürdig
in ihrer Gcszimthaliung, man spürt das Bctciligtsein de:
Malers am Leben der Familie, deren Mitglieder, wie er
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