xveiters im _]ahre 1649, als in Antwerpen die Sammlung des Her-
zogs von Buckingham aufgelöst wurde.
Mit vollem Recht stolz auf seine Bildergalerie, die drei große
Säle, drei lange Gange und mehrere kleinere Räume des Palastes
umfaßte, wollte Leopold Wilhelm einen illustrierten Katalog
davon besitzen, um ihn an seine Eltern und Freunde schicken
zu können. Er beauftragte Teniers, 244 Kopien seiner schönsten
italienischen Bilder in verkleinertem Maßstab herzustellen, um
diese stechen zu lassen. Die kleinen Kopien, die den Beinamen
Paxfirbe: von Täufer: erhielten, waren äußerst gesucht und wurden
1658 bei Verdussen in Antwerpen unter dem Titel: „Tbealrum
pictoriunz Dauizli: Tenier: zlntuerpienrir" veröffentlicht.
In diesem illustrierten Katalog linden sich nur die italienischen
Bilder; auch muß man ihn durch das Studium des prachtvollen
Werkes von Stampaert und Prenner, „Prodromu: Tbenlrum arti:
pirloriae", vervollständigen, das in Wien im Auftrag von Kaiser
Karl VI. herausgegeben wurde und in dem mehrere der
flämischen Bilder der Galerie Leopold Wilhelms abgebildet
sind.
Die Sammlungen des Erzherzogs sind uns aber nicht nur aus
dem illustrierten Katalog des Tbealrunl pirlorium bekannt. sondern
auch aus einem Inventar, das Leopold Wilhelm aufstellen ließ,
als er 1656 von seinem Amt als (jeneralstatthalter der Nieder-
lande zurücktrat. Er nahm seine 1357 Bilder und alle seine Kunst-
gegenstände nach Wien mit, die er seinem Bruder, dem Kaiser
Ferdinand lll., 1651 testamentarisch vermacht hatte. Am
14. Juli 1659 wurde noch ein weiteres Inventar aufgestellt, in
dem der Name eines jeden Malers und die Dimensionen je
Bildes vermerkt waren. So vervollständigen die in den Archi
niedergelegten Dokumente auf glücklichste Weise das Tlreat.
pirlorium.
Dieser illustrierte Katalog genügte aber noch nicht dem Wuns
des Erzherzogs, seine Galerie im Ausland bekanntzumacl
Er wünschte auch eine Ansicht seiner Sammlungen zu zei_
und ließ darum die Säle, in denen sie sich befanden, sowie
Art und Weise, in der die Bilder angeordnet waren, abbilc
Darum wies er Teniers an, seine „pastiches" noch einmal
verkleinertem Maßstab zu kopieren und sie in den Rahr
des Coudenberg-Palais hineinzustellen.
Zahlreiche wissenschaftliche Abhandlungen haben sich
diesen Ansichten der Galerie des Erzherzogs beschäftigt. l
allem wären von Frimmel und in neuerer Zeit Madame Spe
HolterholT und ihre so wohl dokumentierte Arbeit über
Privatsammlungen, die Cahinel: dhmaleurr, zu erwähnen.
Eine der frühesten dieser Ansichten ist die im Museum w
Brüssel, an der rechten Bildseite signiert und datiert: „Da
Teniers fec. A? 1651" (siehe Abbildung). Eine Replik dav
die sich jetzt im Prado befindet, wurde vom Erzherzog sein
Vetter Philipp IV. übersandt. Die Wände der Galerie s
mit 29 Bildern bedeckt, alle aus der italienischen Schule, ur
denen man Werke von Tizian, Paolo Veronese, Giorgii
(Die drei Philampberl) erkennen kann, weiters von den bei:
Palmas, Tintoretto, Correggio, Bellini und einen Teil des
rühmten Flügelaltars von San Carrinno, von Antonello da lV.
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1639. Letzte Phase um 14
(Sieg der Kaiscrl