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Volltext: Alte und Moderne Kunst VII (1962 / Heft 60 und 61)

l Bilclern zu liefern. Diese Bilder des Ordinariats in Klagenfurt (Pietä, Anbetung 
Hirten, lll. Bernhard) weisen bereits aufTrogers Aufenthalt in Bologna hin. 
a aus dem Gegensatz von Hell und Dunkel entwickelten Szenen bestätigen, 
Troger von den Malern des 16. Jahrhunderts (Correggio, Caravaggio und Tim 
ztto) mehr beeinflußt wurde als von seinen zeitgenössischen Lehrern. Besonders 
Anbetung der Hirten ist ohne Correggios (ieburt (Ihristi in Dresden nicht denk- 
(Abb 1). Den stärksten liinHuß unter seinen Lehrern übte Piazzetta in Venedig 
Seine Kunst spricht aus Bildern wie 'l'ohias und xXnna (Österreichische (ialerie 
rn, Abb. Z), dem bülienden Petrus (Welsherg Pfarrhuf) und der liinbalszimierting 
isti (Tiroler Landesmuseum). (jreslvi gab 'l'roger den HlIUIIICITILlCU Kolorit und 
eirunde, detailarme Gestaltung der Köpfe, Solimenas Komposition spricht aus 
l Selbstbildnis Trogers, das dessen Selbstbildnis in Neapel zum Vorbild hat. 
1730 gewinnt Trogers Kunst unter dem Eindruck seiner Freskoaiuftrlige 
neues Gesicht. Man könnte diese Zeit von 173071740 als seine rot-blaue Periode 
richnen, da seine llauptl-iguren in leuchtend rot-blaue Gewänder gekleidet 
. Allerdings ist eine solche Bezeichnung nur als oberllächlichcs Merkmal mit 
ückhaltung zu verwenden. Wesentlich ist, daß Troger nicht von den Figuren, 
Jern vom Thema ausgeht. Die beinahe expressive Gestaltung der Szenen durch 
iärden, Farbe, Lichte uncl Schattenballung läßt die Einzelligur zurücktreten. Die 
sende Bewegung um eine Lichtquelle, die alle Figuren mit zentrifugalcr Kraft 
i außen schleudert, gibt seinen Fresken die bestimmende Note (Abb. 3). 
Leinwandhild folgt ähnlichen (iesetzen. Die 1739 datierten Bilder Christus 
Nikodemus und der IZjährige Jesus im Tempel (Ursulinenkonvent Salzburg, 
i. 4) stellen die aus eigenem Licht erstrahlende Figur Christi im rot-blauen 
d ins Zentrum und lassen das Dunkel in den anderen Gestalten nach außen 
:hmen. Caravaggio und 'I'intoretto klingen als ferne Vorbilder an. ln diese 
JdC fällt die Masse der Fresken und Tafelbilder Trogcrs. In der Ausstellung 
sie durch die Kommunim1 der lll. Magdalena aus Zwettl, die prachtvolle 
l aus dem Historischen Museum der Stadt Wien, die Altarhliitter aus Platt 
l des Hl. Josef und lmmactilata, Abb. 5) und das Spätwerk der Anbetung der 
ige aus der Blasiuskirche in Salzburg (1746) gut vertreten. 
1745 wandelt sieh Trogers Kunst in Richtung auf das Rokoko, dessen Tor 
fnet, das aber erst sein Schüler Maulbertsch durchschreitet. Im Freskn lösen sich 
ronzentrisch kreisenden Wolken und Figurengruppen zu Spiralen auf, die ihr 
t nicht aus der Mitte erhalten, sondern von den Strahlen einer imaginären Licht- 
.e da und dort gestreift werden. Die scheinbare Zufälligkeit des Rokokn 
ngedeutet. Die Bilder, auch die Fresken (Brixen etc.), sind nicht mehr vom 
rugcr, Tod des hl. joscf, Olskizzz: zum Allarblalt in Platt. NÖ., um 1740141, Slcicrnlirkxschm-s Landusnzuseuxzl 
Joamncum. Graz 
Togcr, [Akt Tod des hl. Sltphalllla. Ulskizzc zum Akarhlaät in Undrn, 1745, N0. LJIILICSUHISCLIIII, Wicn 
rogur, Übernahme des Stifws Mvlk durch die lkncdlktincr. Ölskizzn: zum Fmku in Mclk. 1745, Didzcsunr 
muscum ÜHXCH
	        
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