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Am 20. Juli 1762 verstarb im Grünwalrlschen llause auf der llohen Brücke in
Wien der Kammermaler, Professor und ehemalige Rektor der „Kayseim-Königl.
Accademie der Mahler und Bildhauer und Baukunst" Paul Trogen: im Alter von
64 Jahren.
Dieser Künstler war als vorletztes von sieben Kindern am 30. Oktober 1698 dem
Schneider und Mesner von Zell im Pustertale, Andreas Troger und seiner Ehefrau
Maria, geboren worden. Die Fiärderung durch die in Südtirol begliterte Familie
der Grafen Firmiani verhalf dem begabten Knaben nicht nur zu einer Lehrstelle bei
dem Fleimstaler Maler (äiuseppe Alberti, sondern im Anschluß daran auch zu einem
Stipendium von 1000 Reichstalern des Erzbischofes von Gurk, Jakob Maximilian
(irafen Thun, das ihm den Studienaufenthalt in Italien ermöglichte. Nach drei Lehr-
und XVanderjahren wagte er von Salzburg aus den Sprung in die llaupt- und Resi-
denzstadt Wlien, wo er in dem Leiter der Hofbauämter Gundaker (irafen Althan
einen einflußreichen Förderer fand.
Als Troger 1729 sich in Wien niederließ, war die Vorherrschaft der italienischen
Kiinstlerkolnnie bereits im Schwinden begriffen. Eine Generation junger öster-
reichischer Künstler hatte sich im Wettstreit siegreich behaupten können und auch
bereits XVerke hervorgebracht, welche die Zuge österreichischer Wfesensart trugen.
ln den Arbeiten Paul 'l'rogers sollte die Befreiung vom italienischen Vorbild end-
gültig vollzogen werden. In mehr als dreißigiilhriger Tätigkeit meisterte er mit be-
wunderungswürrliger Arbeitskraft und bravouröser Sicherheit XVerk auf XVerk,
entstanden die mehr als fünfzig Freskenzlvklen in Kirchen und Klöstern Nieder-
österreichs, Ungarns, Böhmens und Südtirols. Sein Hauptarbeitsfeld als Freskam
fand er in Niederösterreich; hier wanderte er von Kloster zu Kloster, wurde er von
einem Abte dem anderen empfohlen.
Sein erster Großauftrag führte Troger nach Melk. Hier, in den Fresken des Marmor-
saales und der Bibliothek, kommt Trogers Zentralthema, das ihn bis zu seinem
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