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Volltext: Alte und Moderne Kunst VIII (1963 / Heft 67)

Macht Bleiben sollte, sondern man gewahrte einen 
lebendigen Baum aus ihnen steigen, der seine 
Blätter und Blüten in den, der aus unserer Seele 
wunderbar steigt, zärtlich rankte. Dieses Wunder 
wurde gebracht. 
So hat sich denn die graphische Kunst all 
mählich von einer Nebenkunst zu einer selbstän 
digen emporgeschwungen, die Künstler bieten uns 
ihre graphischen Darstellungen mit eben derselben 
Liebe wie ihre Gemälde. Ja die graphische Kunst 
kann man wohl eine Art „socialer Malerei” nennen, 
weil sie berufen ist, ihre Kunst durch ihre Ver 
vielfältigung in weitere Schichten zu tragen und 
zugänglich zu machen. Ihre Producte kann sich 
auch der Mittelstand zu eigen machen und es gilt 
für die Cultur gleich, ob man ein Oelgemälde oder 
statt dessen eine künstlerische Radierung besitzt. 
Man kann auch aus kleinen Mitteln der Kunst 
gerecht werden, so wie die Kunst sich nicht zu 
schämen braucht, mit allen ihren besten Mitteln 
auf ihre sociale Verbreitung hinzuarbeiten. Das 
können namentlich die graphischen Künste. Diese 
können auch in das Zimmer der kleinen Leute 
tröstend hinabsteigen und ihnen in allen ihren 
Weisen eine schöne und gute Stunde durch ihren 
Anblick, durch ihren Besitz endlich eine allgemeine 
Cultur geben, die auf alle übergeht. Darin mögen 
sich die graphischen Künste bestärken und für die 
Cultur des Volkes in erster Linie schaffen wie 
etwa Thoma und Grasset, sie mögen wahrhaft mit 
evangelischem Pfund wuchern. Reichen Zins an 
Cultur wird es genug tragen. 
Das Publicum selbst aber, das so lange ver 
dorben sich abwandte, wird durch das unablässige 
Beharren auf wahrer Kunst wieder erzogen und 
zur Bewunderung angehalten werden, wenn nur 
die rechten Künstler auch wieder da sind, die alles 
verstehen und deuten. 
GUSTAV GUGITZ
	            		
Nebel sinken feucht und warm Auf die frühlingsmüde Erde ... Liebchen, wenn ich sterben werde, Nimm mich fest in deinen Arm. Zu den tannengrünen Höh'n Sollst dein totes Lieb du tragen, Wo in jungen Liebestagen Wir hinab ins Thal geseh'n. — Wunderstille Waldesruh! Bebend, dass wir unser Eigen, Standen wir in heissem Schweigen, Und der Mai sah lächelnd zu. Heilig ist der grüne Hain, Der zu meinen Häupten rauschte, Als ich Seel' um Seele tauschte; Dort, mein Liebchen, senk' mich Keine bleiche Priesterhand Segnet, wo ich schlummern werde. Dorten ist geweihte Erde, Wo ich deine Liebe fand. PAUL ALTHOF IMfli
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