Etappe der Wiener Malerei. in
iren wesentlichen Zügen for-
und war damit dieses erregende
der österreichischen Malerei
entschlossenem Einsatz beinahe
ieder beendet.
"tgang der Wiener Malerei von
s zum ersten Weltkrieg ist als
ndel vom Impressionismus zum
onismus beschreibbar, von der
sten Darstellung sinnlicher Fülle
lenrnalerei der Ausdruckskunst.
en diesem hauptsächlichen Ver-
nd eine Gruppe Maler. die an
ndruckbestimmten Malerei fest-
ohne einer eigentlich impressio-
rn Lichtmalerei anzuhängen.
id Faistauer waren die in diesem
nenhang wichtigsten Maler-
chkeiten.
tellten sie 1909 zusammen mit
chiele. mit Franz Wiegele und
Paris Gütersloh in der Galerie
n Schwarzenbergplatz aus. vom
i Jungsein und in einem ähn-
bekümmerten Drauflosschaffen
. Das vorerst Gemeinsame die-
iukunst-Gruppe" ist wichtig: ihr
gegen das Methodegewordene.
gegen die Mal- und Lehrprakti-
- Akademie. die sie gemeinsam
an. wie gegen eine schematisierte
til-Malerei.
trebungen Faistauers und Koligs
en und bestimmten die öster-
he Malerei der zwanziger Jahre
ius: eine saftige. unkomplizierte.
sich an leuchtende Oberflächen ver-
schwendende Malerei. Bei Anton Kolig
war es eine vorerst verhaltene. aber
bald heftig ausbrechende und auf-
trumpfende Lebendigkeit: bei Faistauer
ein am Vorbild Cezanne gewachsener
malerischer Realismus. wie er am Bild-
nis der Gattin von 1913dargetan wurde.
Die Überwindung des Expressionismus
aus sich heraus. ein Vorgang. der sich
bei Schiele und Kokoschka bald nach
1914 angebahnt hatte. gewann sich
eine sehr ähnliche Lebendigkeit. eine
weniger prablembelastete Beziehung
zu den Dingen. die bewältigte Fülle.
Bei Kokoschka sollten sich die pastosen
Pinselrhythmen zu den breit hin-
gestrichenen. durchlichteten Darstel-
lungen seiner Dresdner Jahre fügen.
Und auch Schiele nahm die forcierte
Förmlichkeit von 1914 in seiner weiteren
Arbeit sehr in die Wirklichkeit und Ent-
sprechung zurück. Beide Male war es
das Unterkommen in einer relativen
Wirklichkeitsmalerei. die sich freilich
in ausdrucksstarker Intensität mitteilt.
Bis 1914 war von diesem willentlichen
oder aufgedrängten Einengen noch
wenig zu verspüren. Wien war noch
Metropole eines umfassenden Viel-
völkerstaates mit dem Selbstbewußt-
sein und den Rücksichten. die diese
Stellung auferlegte. In den Künsten
mögen diese Umstände vielleicht die
trotz notorischer Schwierigkeiten be-
ständige Zuversicht in die eigene
Sache. das duldsame Nebeneinanderher
auch widersprüchlicher Strebungen und
die offene Haltung veranlaflt haben.
die über das Nächste hinaus zur Kennt-
nis nahm. nützte und zuriickwies. was
anderswo im Schwange war.
Die Wiener Kunst des ersten Jahr-
zehnts im neuen Jahrhundert schloß
vieles und Vielfältiges in sich ein: Klimt
und Gerstl. Mahler und Schönberg,
Wagner und Loos. Der gleiche Gegen-
satz zum konventionellen Geschmack
der Zeit und das gleiche Bespöttelt-
werden vereinte auch Gegensätzliches
und bedingte das Undoktrinäre und
Unbefangene aller dieser Regungen.
Wie Schönberg seine musikalische Lehre
gefunden hat. indem er im Neuartigen
einer inneren, so erlebten Notwendig-
keit gefolgt ist. erstarkten auch die
übrigen, Neuerung schaffenden Bildner
der damaligen Wiener Kunst durch
ebensolche Instinkte und Einsichten zur
persönlichsten Eigenart. Vorerst Wurf-
haftes rückte. Stück um Stück. in
zwingenden Zusammenhang. Keiner
Methode verschworen. jeder Änderung
zum Besseren aufgeschlossen. unschu-
lisch. weil durchaus individuoltstisch.
verabfolgte dieser Aufbruch ins Neue.
ein Verlauf. der von impressionibler
Stimmungsmalerei zum Bedeutungs-
vallen. zum Eigentlichen und Not-
wendigen hinführte. Aus buntem Über-
schwang. aus dem Überzüchteten und
Morbiden eines zu Ende gehenden Zeit-
alters erstand der Malerei neues Welt-
und Lebensgefühl. wie sich in der Bau-
kunst das Zweckmäßige und Ent-
sprechend-Einfache durchsetzte. Da
wie dort war es ein verräterisches
Glänzen und Gleißen. aus dem sich
das andere. das Zukünftige. erhob. Das
Ungefähre wurde zum Gezielten. das
Geschmackvolle zum Unbedingten.
Über alle diese Änderungen hinaus
und trotz der übernatianalen Ver-
tlechtungen gibt es ein gewisses Etwas.
das allen diesen Bildungen gemeinsam
ist: das gewisse Etwas. das dem damals
in Wien lebenden Egger-Lienz so sehr
abgeht. aber kleinere Begabungen in
diesen Zusammenhang drängt. Viel-
leicht ist dieses gewisse Etwas (das Ver-
haltene. ungern Pathetische. Überein-
gestimmte und der Wirklichkeit Ver-
haftete) die lokale Note. das sozusagen
Wienerische in der Kunst dieser Zeit.
Vielleicht ist es ein Umfassenderes. ein
Lebensbejahendes, das sich als be-
sondere Erlebnisintensität in die Arbeit
übertragen hat. Daß Dasein herrlich
sei. dafür tritt Klimt im Grunde mit
seinem gesamten Werk ein. Und Gerstl
meint etwa Gleiches in der Selbst-
betäubung seines Maltaurnels.
Den Späteren sollte mit riur wenigen
Ausnahmen (Herbert Boeckl. Wilhelm
Thöny. Hans Egger) für lange fehlen.
was diesen Beginn des Jahrhunderts
so glänzend und vielfältig gemacht
hat: die schöpferische Unruhe des Am-
Anfang-Stehens, lebendige Schärfe.
Raffinement und die originäre Erfin-
dung neuer bildnerischer Bereiche. die
dem Erkennen und Aufgreifen dringend
nahegebracht seien.
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