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SCHLOSS
FORCHTENSTEIN -
BAUGESCHICHTE UND
WAFFEN SAMMLUNG
Die Geschichte der Burg Forchtenstein
beginnt am 20. August 1291. Der Friedens-
und Grcnzvertrag, der an diesem Tage in
Hainburg zwischen Herzog Albrecht von
Österreich und König Andreas III. von
Ungarn geschlossen wurde, bestimmte, daß
die Festung Mertersdorf, von Herzog
Albrecht 1289 erstürmt und den Grafen
Michael und Simon von Mattersdorf ab-
genommen, dem Erdboden gleichgemacht
werden müsse. Der endgültige Befehl zur
Schleifung erging 12941. Eine Beschrei-
bung des Kampfes um die Burg und ihrer
Lage findet sich in der steirischen Reim-
chronik des Ottokar von der Geul; sie
reicht aber nicht aus, um eindeutig fest-
zustellen, wo diese Burg stand, am Kirch-
hügel von Mattersburg oder auf dem
„Hausberg" oberhalb der Ortschaft Forch-
tenau. Die gewaltige Hausberganlage auf
dem bewaldeten Hügel gegenüber von
Forchtenstein müßte erst ergraben werden.
Die Gräben, Wälle und Bastionen, die im
Gelände deutlich zu erkennen sind, könn-
ten im 12. Jahrhundert schon bestanden
haben, spärliche Mauerreste am Gipfel
lassen vorläufig keine Schlüsse über ein
„festes Haus" zu. jedenfalls blieb der Haus-
berg auch nach der Erbauung von Forch-
tenstein noch Zufluchtsort für die Be-
völkerung der umliegenden Ortschaften
und ist in der ,,Defensionsveranstaltung
wider den Türken", 1663 von Kaiser
Leopold I. erlassen, als Kreutfeuerplatz
genannt.
Ihrer Stammburg beraubt, mußten die
Grafen von Mattersdorf neu bauen. Dar-
über ist nur eine Nachricht überliefert, nach
der Graf Paul von Mattersdorf 1336 die
Festung Forchteustein von einem Meister
Lörincz auf eigene Kosten erbauen ließl.
Alle anderen Nachrichten, die sich auf das
Geschlecht des Giletus und seine Bau-
tätigkeit beziehen, gehören in das Reich
der Sage. Der letzte Mattersdorfer, Graf
Wilhelm, verkaufte Burg und Grafschaft
Forchtensrein 1447 an Herzog Albrecht
von Österreich, der sie an seinen Bruder,
Kaiser Friedrich III., zusammen mit K0-
bersdorf und Ödenburg um 50 O00 fl weiter-
gab. Von da an wechselte die Burg mehrere
Male den Besitzer. Unter Graf Heinrich
Prüschenk von I-Iardegg gab Kaiser Maxi-
milian I. 1507 für Ausbesserungsarbeiten
l Schloß Forchtenstcin in de: Landschaft. Ansicht von
Nordosten
ANMERKUNG l
1B. Bögen Heimatkunde des Bezirke: Mntteßburg. wie".
Leipzig 1931. s. ss.