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mm dm Sudrrichlen Glabiu. Samuel Libay, 19.111"-
hundert, Ncusohl (Banskä Bxstricz)
Brosche. Samuel Libay, 1 . jzhrhundcrx. Ncusohl
(Danskä Bysnricz)
Filigrankörbchcn, Samuel
Prcßburg (Brarislava)
Ubay. w, jahrhundcrl,
stimmend. Ein Zunftbecher der Preß-
burger Handschuhmachergescllen, der im
Städtischen Museum aufbewahrt wird, ge-
hört zu den Arbeiten des Daniel Faber aus
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Der barock gegliederte Pokal hat auf der
Cuppa geprägte, mit Inschriften versehene
Kartuschen. Am Deckel steht eine ge-
gossene Knabenügur mit Kelch und Fahne
in den Händen (Abb. 10). Den ehemaligen
Zunftschätzen entstammt auch ein interes-
santes Silberetui aus dem 18. Jahrhundert,
das der Fischerirmung gehörte und in der
Form eines mit ziselierten gegliederten
Schuppen bedeckten Fisches ausgeführt
ist.
Das 19. Jahrhundert repräsentieren ein-
fache, glatte Tischgeräte und andere Ge-
brauchsgegenstände, deren schlichter Dekor
sich auf feingeprägte Perlstäbe, Lorbeer-
blattstreifen und andere, dem Ornament-
schatz des Empire entnommene, bescheia
dene Motive beschränkt.
Einer der letzten einheimischen Meister
der Goldschmiedckunst war der im 19. Jahr-
hundert in Neusnhl tätige Samuel Libay,
dessen Schaffen ein letztes Aufblühen
dieses Handwerks bedeutete. Er war ein
Meister der Filigranarbeit, der es wagte,
aus einer Menge feiner Silberdrähte nicht
nur Kleinschtnuck, sondern auch größere
Porträtbildnisse - die des Kaisers Franz
und Napoleon Bonapartes - zu ver-
fertigen. Sein Fleiß und sein Können waren
im ganzen Lande geschätzt, und überdies
wurde er auch zum Ehrenmitglied der
Wiener und Budapester Goldschmiede-
zunft ernannt (Abb. 11-13).
Die im 19. Jahrhundert aufkommenden
neuen Produktionsmethoden bevorzugten
vor allem die Fabriken, mit denen die
kleinen Werkstätten nicht konkurrieren
konnten. S0 bedeutete der Aufschwung der
Industrie auch in der Slowakei das Ab-
sterben des Handwerks und somit auch
den langsamen Verfall der Goldschmiede!
kunst.
Mit diesem kurzen Überblick sollte ein in
großen Zügen skizziertes Bild der Ge-
schichte und der künstlerischen Vorstufen
eines einst in der Slowakei zu hoher Blüte
gelangten Handwerks gegeben werden.
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