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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 93)

Rupcrruskreuz, um 8G). Pfarrc lii hufsliufcn 
Weihwasserkanne des am" chul" jolmnn Jakob VDI! 
Kuen-Belasy. Salzburg. nimm- m. 70 
Ziburium des Erzbischofs Wolf Dietrich von Rnilvnail. 
Salzburg. Dumschaxz. um 
ANMERKUNGEN 3 i 6 
ß Die wissenschaftliche Bearbeitung des Kmlnlogcs besorgte 
Hermann Fillilz. der sich jahrelang mit der Erforschung 
mittelalterlicher Objekte befaßr hatte und der auch Fur 
die einschlägigen Kapitel der Atßsrcllung "Romanische 
Kunst in Österreich" in Krems verantwortlich zeichnete. 
Einzeln: Anmerkungen ircrfaßrc Kurt Rossachcr, vor 
allem insofern sie Angaben seines Buches ergänzen. 
4 Zitiert im Katalog der Ausstellung "Karl der Große". 
Aachen 1965, Nr. 553. 
5 Ebenda. 
6 Sancrus Maximilianus. nec episcopus nec irmrty 
Mitteilungen des Obcröstcrri-ichischcn Lnndesarchi s. 
S. Band, Linz 1964. S. 71T. 
5 
Die Ausstellung3 in den Domoratoricn 
ist auf vier Räume verteilt, die je eine 
Epoche geschlossen repräsentieren: die 
Romanik, die Gotik mit der beginnenden 
Renaissance, die Zeit XWolf Dietrichs und 
den Ausklang im späten 17. und im 18. jahr- 
hundert. Die Räume sind abgedunkelt, die 
Vitrinen von innen beleuchtet. Damit wird 
die typische Atmosphäre einer Schatz- 
kammer, in der das Gold funkelt, erzielt. 
Unter dem Ausstellungsgut stechen drei 
Höhepunkte hervor, die jeweils einem 
kulturell sehr fruchtbaren Zeitalter ent- 
sprechen: der Romanik, dem höfisch- 
schönen Stil um 1400 und der Regierungs- 
zeit Wolf Dietrichs. 
Über die beiden Spitzenwerke der Romanik 
konnte unter den Kunsthistorikern noch 
keine einheitliche Auffassung erzielt werden. 
Vom berühmten „Rupertuskreuz" aus 
Bischofshofen wird zwar nach W. Jenny4 
durchwegs angenommen, es sei um 800 
auf dem Kontinent entstanden. Die iro- 
schottische Filiation scheint erwiesen; Wahr- 
scheinlich wurde es von Künstlern ge- 
schaffen, die der heilige Bischof rgil 
(745-784), der Erbauer des ersten großen 
Domes, aus seiner irischen Heimat geholt 
harre. Unklar ist hingegen die ursprüngliche 
3 
Rolle des 158 cm hohen, 94 cm breiten, 
mit vcrgolderem getriebenem Kupferblech 
beschlagencn Pappelholzkreuzes. Seine Be- 
ziehung zu Salzburg kann nicht geleugnet 
werden. Doch wie gelangte es nach Bischofs- 
hofen? Nach H. Fillitz5 könnte es Wegen 
scincr Monumcntalität die Crux gemmata 
des virgilianischen Domes gewesen sein, 
zumal der Curpus Christi erst um das 
Jahr 1000 i etwa in den Großkreuzen 
des Rheinlandes i dargestellt wurde. 
Eine von XV. Neumüllerö vertretene These 
hingegen spricht von der zur Zeit rgils 
und Arns äußerst frequentierten Wall- 
fahrt zum Grabe des heiligen Bekenriers 
Maximilian in Bischofshofen, die durchaus 
den finanziellen Fundus für eine solche 
Anschaffung abgegeben haben könnte. 
Das zweite Prachtstück, die Staurothek, 
ist ein 33,7 m hohes doppelarmiges Reh- 
quienkreuz, dessen Holzkern vorne mit 
Gold, an den Seiten und am Rücken mit 
vergoldetem Silber beschlagen ist. Im 
Schnitt der Hauptbalken beßndet sich ein 
leeres Reliquienfeld, in der Mitte des 
oberen Teiles eine aus dem 11. Jahrhundert 
stammende Jaspisgemme mit dem heiligen 
Demerrios (Reiter und Drache). Das auf 
einem Bergkristall stehende Kreuz wurde 
in der Mitte des 14. jahrhunderts auf einen
	        
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