Rupcrruskreuz, um 8G). Pfarrc lii hufsliufcn
Weihwasserkanne des am" chul" jolmnn Jakob VDI!
Kuen-Belasy. Salzburg. nimm- m. 70
Ziburium des Erzbischofs Wolf Dietrich von Rnilvnail.
Salzburg. Dumschaxz. um
ANMERKUNGEN 3 i 6
ß Die wissenschaftliche Bearbeitung des Kmlnlogcs besorgte
Hermann Fillilz. der sich jahrelang mit der Erforschung
mittelalterlicher Objekte befaßr hatte und der auch Fur
die einschlägigen Kapitel der Atßsrcllung "Romanische
Kunst in Österreich" in Krems verantwortlich zeichnete.
Einzeln: Anmerkungen ircrfaßrc Kurt Rossachcr, vor
allem insofern sie Angaben seines Buches ergänzen.
4 Zitiert im Katalog der Ausstellung "Karl der Große".
Aachen 1965, Nr. 553.
5 Ebenda.
6 Sancrus Maximilianus. nec episcopus nec irmrty
Mitteilungen des Obcröstcrri-ichischcn Lnndesarchi s.
S. Band, Linz 1964. S. 71T.
5
Die Ausstellung3 in den Domoratoricn
ist auf vier Räume verteilt, die je eine
Epoche geschlossen repräsentieren: die
Romanik, die Gotik mit der beginnenden
Renaissance, die Zeit XWolf Dietrichs und
den Ausklang im späten 17. und im 18. jahr-
hundert. Die Räume sind abgedunkelt, die
Vitrinen von innen beleuchtet. Damit wird
die typische Atmosphäre einer Schatz-
kammer, in der das Gold funkelt, erzielt.
Unter dem Ausstellungsgut stechen drei
Höhepunkte hervor, die jeweils einem
kulturell sehr fruchtbaren Zeitalter ent-
sprechen: der Romanik, dem höfisch-
schönen Stil um 1400 und der Regierungs-
zeit Wolf Dietrichs.
Über die beiden Spitzenwerke der Romanik
konnte unter den Kunsthistorikern noch
keine einheitliche Auffassung erzielt werden.
Vom berühmten „Rupertuskreuz" aus
Bischofshofen wird zwar nach W. Jenny4
durchwegs angenommen, es sei um 800
auf dem Kontinent entstanden. Die iro-
schottische Filiation scheint erwiesen; Wahr-
scheinlich wurde es von Künstlern ge-
schaffen, die der heilige Bischof rgil
(745-784), der Erbauer des ersten großen
Domes, aus seiner irischen Heimat geholt
harre. Unklar ist hingegen die ursprüngliche
3
Rolle des 158 cm hohen, 94 cm breiten,
mit vcrgolderem getriebenem Kupferblech
beschlagencn Pappelholzkreuzes. Seine Be-
ziehung zu Salzburg kann nicht geleugnet
werden. Doch wie gelangte es nach Bischofs-
hofen? Nach H. Fillitz5 könnte es Wegen
scincr Monumcntalität die Crux gemmata
des virgilianischen Domes gewesen sein,
zumal der Curpus Christi erst um das
Jahr 1000 i etwa in den Großkreuzen
des Rheinlandes i dargestellt wurde.
Eine von XV. Neumüllerö vertretene These
hingegen spricht von der zur Zeit rgils
und Arns äußerst frequentierten Wall-
fahrt zum Grabe des heiligen Bekenriers
Maximilian in Bischofshofen, die durchaus
den finanziellen Fundus für eine solche
Anschaffung abgegeben haben könnte.
Das zweite Prachtstück, die Staurothek,
ist ein 33,7 m hohes doppelarmiges Reh-
quienkreuz, dessen Holzkern vorne mit
Gold, an den Seiten und am Rücken mit
vergoldetem Silber beschlagen ist. Im
Schnitt der Hauptbalken beßndet sich ein
leeres Reliquienfeld, in der Mitte des
oberen Teiles eine aus dem 11. Jahrhundert
stammende Jaspisgemme mit dem heiligen
Demerrios (Reiter und Drache). Das auf
einem Bergkristall stehende Kreuz wurde
in der Mitte des 14. jahrhunderts auf einen