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Volltext: Alte und Moderne Kunst XII (1967 / Heft 95)

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wieder verbreitet war, zeigt ihre Darstellung 
an der Fassade des Salzburger Domes aus 
den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts 47. 
Es ist interessant, wie sehr Bernini es ver- 
standen hat, in seiner Komposition die 
Tradition der frühmittelalterlichen Dar- 
stellungen weiterzuführen. Durch den 
kreuzförmigen Ausschnitt der Strahlen wird 
die Allegorie des Erlösungswerkes durch 
den Kreuzestod ähnlich ausgedrückt wie im 
ravennatischen Mosaik 43. Das Oval des 
Tonreliefs umschreibt das Kreuz wie die 
frühmittclalterliche Mandorla. 
Mit der Wahl der Transfigutation ist aber 
noch ein weiterer Programmpunkt des 
Concettos verwirklicht: der „unitarische" 
(ökumenische) Gedanke. Wie schon mehr- 
mals, vor allem durch Hans Sedlmayr49, 
ausgedrückt worden ist, betont der Con- 
cetto der Cathedra besonders den universalen 
Rang des Amtes Petri als Hirt über alle 
Christen. Den lateinischen Kirchenvätern 
Augustinus und Ambrosius sind die Grie- 
chen Joh. Chrysostomus und Athanasius 
gegenübergestellt. Die horizontal um 
Apsiswand und Kuppelpfeiler laufenden 
Schriftbänder betonen vor allem die Ein- 
heit der Kirche. Sie sind in lateinischer 
und in griechischer Sprache verfaßt. In 
der Apsis der Tribuna heißt es: O PASTOR 
ANGELICUS TU OMNES CHRISTI 
PASCES, AGNOS ET OVES, an den 
Kuppelpfeilern: HINC UNA FIDES] 
MUND() REFULGETIHINC SACER- 
TODllfUNlTAS EXORITUR. 
Die Transfiguration ist ein IKON, der im 
Bereich der Ostkirchen größte Verehrung 
genoß. Damit ist auch der „ökumenisch? 
Gedanke des Programms berücksichtigt 
worden. 
Zusammenfassend darf daher gesagt wer- 
den, daß die Transiiguration alle Erforder- 
nisse eines Zielbildcs des Petersdomes er- 
füllt: Sie zeigt das Bild des Erlösers in der 
Vision Petri, des Kirchenpatrons, sie zeigt 
zugleich symbolisch die Institution der 
Kirche und wendet sich an die einige, unge- 
teilte Gemeinschaft aller Christen. Die 
Überlegung, welches andere Bild ähnlich 
bedeutsam all diese Bezüge hätte ausdrücken 
können, führt zur Erkenntnis, daß an die- 
sem besonderen Platze die Transl-iguration 
die einzig mögliche Darstellung wäre. 
Ihre Einfügung beseitigt zugleich alle 
ästhetischen Mängel. Damit erhält ein schon 
von Hans Sedlmayr50 zitiertcs Wort von 
Wolfgang Braunfels seine volle Bestätigung: 
„Die Bildprogramme von Neu-SL-Peter 
zeigen sehr deutlich, daß etwas ikonolo- 
gisch nur wirklich stimmt, wenn es auch
	        
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