L. Chwistek, Leda, 1923, Samml. K. Estreicher,
Krakau
L. Chwistek, Schwäne, 1926, Kunstmuseum, Lotz
L. Chwistek, Leda mit dem Schwan, 1926, Kunst-
museum, Latz
L. Chwistek, Fischfang, 1926, Samml. K. Estrei-
cher, Krakau
L. Chwistek, Stilleben, 1932, Privatsammlung
ierkungen 8,9
Chwislek, Main walka o nowa torme w sztuce [Mein
mp1 um die neue Form in der Kunst), „Wiadomosci
eradrie", 1935, Nr. 51-57, S. 5.
nstructivism in Poland 1923-1936, Stuttgart 197a [Aus-
llungskatalog; Museum Falkwang, Essen, und Riiks-
iseum Kröller-Müller, Otterlo).
Anschrift des Autors:
Dr. Jozef Grabski
Kunsthistoriker
_Sterngasse 3l2l5
1010 Wien
tile figurative Anspielungen beinhaltet, - dem
Unismus von W. Strzeminski. Chwistek wollte
versuchen, wie weit man den Stretismus in Rich-
tung der abstrakten Malerei führen kann, ohne
seine wesentlichen Grundsätze zu verlieren. Er
ging aber nicht weiter, er hielt an der Grenze
zur abstrakten Kunst an.
Die von Chwistek geübte Theorie und Praxis
nimmt eine wichtige Stelle in der Kunstgeschichte
der zwanziger und dreißiger Jahre ein. Sie sind
ein Bindeglied zwischen der alten Kunst, dem
Kubismus, dem polnischen Formismus und der
abstrakten Kunst der Avantgarde".
Der Strefismus war ein Versuch, die Erfordernisse
und Normen der alten Kunst mit der Ästthetik
der neuen Kunst zu verbinden, die ab Anfang
des 20. Jahrhunderts immer radikaler mit den
klassischen Normen brach, vor allern in ihren
extremen, abstrakten Leistungen. Leon Chwistek,
als ein in der rationalistischen Tradition ausge-
bildeter Wissenschaftler, konnte die Existenz der
extremen künstlerischen und ästhetischen Haltun-
gen ohne logische Bindeglieder nicht akzeptieren.
Eben ein „neuer Stil", von dem er ständig
träumte, dessen Erarbeitung er viele Male postu-
lierte, sollte diese von seinem Intellekt empfun-
dene Lücke und die Kluft zwischen den extremen
Erscheinungen in der Kunst füllen. Seiner Mei-
nung nach sollte eben der Stretismus so ein
neuer Stil werden.
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