er Differenziertheit und Harmonie der Tö-
und ihrer feinen Ausführung bemerkens-
st.
Huth verglich dieses Möbel mit einem
en „Kunstschrank mit Spieluhr" Roentgens,
riedrich Wilhelm ll. von Preußen gehörte
liches Kunstgewerbemuseum, Schloß
1ik, Ostberlin). Er führt noch ein drittes,
verschollenes Möbel desselben Typs an,
loentgen an Ludwig XVl. lieferte. Er da-
alle drei mit 1779.
den Brüsseler Quellen, die uns das Datum
lieferten, handelt es sich bei dem Möbel
arl von Lothringen um den Prototyp, der
Erund seines Erfolges nachgebaut wurde.
ergleich der drei Möbel ist voll berechtigt;
id sich sowohl im Gesamtaufbau als auch
kor auffallend ähnlich.
Serliner Sekretär, den Friedrich Wilhelm
als Prinz von Roentgen kaufte, hatte die-
I lntarsien wie der des Karl von Lothringen.
tlich seiner Thronbesteigung (1786) ließ
ich Wilhelm die Mitteltafel des Aufsatzes
eine Allegorie zu seiner eigenen Verherr-
g ersetzen und die rechte untere Türe ab-
n, deren Gestaltung dem neuen Mittelfeld
nlich war; an Stelle der Bildhauerei zeigte
n die Geographie".
Kunstschrank mit Spieluhr" Ludwigs XVl.
hnlich dem abgeänderten Möbel des Königs
'eußen intarsiert".
dem Ableben des Karl von Lothringen
t der Kunstschrank vom Uhrmacher und
er wieder instand gesetzt und anläßlich
'eräußerung der Wertgegenstände des
n (Mai 1781) zur Versteigerung überge-
löbelstück, vor dem Verkauf auf 600 Louis-
'83O Gulden) geschätzt", wurde für 3650
-n verkauft, das ist weniger als die Hälfte
Jufpreises. Es blieb wahrscheinlich bis zum
rsch der Franzosen in Belgien und ge-
t durch Erbschaft in den Besitz des Erz-
;s Karl (1771-1847), der es wegen seiner
schen und mechanischen Qualitäten dem
er Polytechnikum anbot. Das Polytechni-
yab es 1873 dem Museum für angewandte
Die beiden Panneaus des Audienzsaales, auf
denen der „Raub der Sabinerinnen" und die
„Enthaltsamkeit des Scipio" dargestellt sind, wur-
den bereits von Hans Huth untersucht, der den
Entwurf von einem der beiden J. Zick zuschriebü.
Roentgen, der nach Brüssel gekommen war, um
diesen Auftrag zu erhalten, nahm bei seiner
Abreise mindestens drei „tableaux qui ont servi
de modeles pour Son Altesse Royale" („Bilder,
die als Modelle für lhre Königliche Hoheit ge-
dient hatten"), mit. lm darauffolgenden Jahr
brachte er zur selben Zeit, als die Boiserien
vollendet waren, zwei Bilder nach Brüssel zu-
rück. Dieses Hin und Her von Bildern kann auf
zwei Arten gedeutet werden; die Entwürfe von
Januarius Zick dürften von Werken aus der
Sammlung des Prinzen beeinflußt sein" oder die
Brüsseler Bilder hätten als Modelle für zwei
kleine, in Holz eingelegte Porträts gedient, die
Roentgen mit den Boiserien nach Brüssel sandte.
ln diesem Falle könnte es sich um Porträts des
Karl von Lothringen und seiner Schwester Char-
lotte oder der Kaiserin handeln.
Aus den Archiven erfahren wir weiters, daß
Roentgen im Jahre 1778 in seinem Gepäck „des
ouvrages de bronze qui ont ete dores a Bruxelles
pour servir d'ornements d des meubles" („in
Brüssel vergoldete Bronzebeschläge zur Ver-
zierung von Möbeln") mitführte. Das ist ein un-
erwartetes und sonderbares Detail. Aller Wahr-
scheinlichkeit nach handelte es sich um Dekora-
tionselemente von M. P. J. Dewez (1742-1804),
dem damals bevorzugten Goldschmied Karls von
Lothringen, der alle vergoldeten Bronzen aus-
führte, welche die intarsierten Boiserien des
Audienzsaales verzierten". Da die von Roentgen
hergestellten Panneaus, die sich übrigens in
einem sehr guten Zustand befinden, offenbar
keine Dekorationselemente verloren haben, fin-
det man vielleicht eines Tages ein Roentgen-
Möbel wieder, dessen Bronzebeschläge von
Dewez signiert sind.
Die Panneaus waren an den Wänden zu beiden
Seiten der Eingangstüre angebracht und von
reichen, eingelegten Boiserien umrahmt. Sie
blieben nach dem Tod des Prinzen an Ort und
Stelle und wurden in das erste Fideikommiß ein-
bezogen, d. h. Belgien wurde Eigentümer und
10
die Statthalter hatten die Nutznießung. Wir I
men an, daß sie bei der Räumung des Lar
vor dem Einmarsch der Franzosen nach V
kamen. Dort gelangten sie auf demselben N
wie der Kunstschrank mit Spieluhr in das Wie
Museum.
Zwei Spieltische Roentgens befinden sich el
falls im Wiener Museum; sie kamen auf
gleiche Art und Weise dorthin. Man findet si:
Inventar der Möbel Karls von Lothringen:
„2 tables de mahoni pareilles richement gar
de bronze a medaillons servant de table
iouer et ayant interieurement un damier c
des tiroirs a cöte." („2 gleiche, mit bronze
Medaillons verzierte Tische, die als Spielti:
dienen und innen ein Schachbrett mit seitlic
Laden haben"."]
Diese kurze Beschreibung trifft genau auf
zwei kleinen Wiener Tische zu. Die mit e
orientalischen Szene eingelegte oberste Plt
klappt nach hinten und gibt nacheinander
Schachspiel, einen grünen Filz für ein Kar
spiel und ein Puffspiel frei, das mit einem c
lichen Mechanismus zum Vorschein kommt
der „coffre-fort" im Kunstschrank. Die schmüci
den Medaillons, die einen antiken Männerk
im Profil zeigen, sind im Typ gleich; auf c
einen Tisch sind sie aus Silber, auf dem ande
aus Bronze. Diese Tische wurden vom Her
von Sachsen-Teschen als Familiengut zurücl
worben. Er bezahlte dafür 340 Gulden".
Ein letztes Möbelstück müssen wir noch ant
ren, das wir leider nicht ausfindig machen kc
ten. Vielleicht entdecken wir es Dank der zi
lich ausführlichen Beschreibung, die Karl
Lothringen davon gibt:
„Ein großer ,bonheur du iour', auch in Markt
rie, aus der Werkstatt in Neuwied mit Figu
aus gefärbten Hölzern und mit VSFQOlCiI
Bronze sowie einer kleinen Galerie darüber
der obere Teil dieses Sekretärs klappt n
unten auf und es befinden sich darin: ol
Fächer zum Ablegen von Blättern, dort s
meine Erfahrungen und Geheimnisse; dann
numerierte Laden, darüber freier Platz, um aL
legen, was man will. In der Mitte ist ein klei
Schrank, der sich verschließen läßt, dort s
sechs Laden und eine Nische, in die man