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Volltext: Alte und Moderne Kunst XIX (1974 / Heft 136 und 137)

 
Dernonstrativobiekt Block 15 in Haidhausen 
er Kriechbaumhof (16. Jh.l, die älteste erhal- 
te Haidhausener „Herberge". Herbergen sind 
1e Frühtorm der Eigentumswohnung, meist 
n Taglöhnern und Ziegelarbeitern bewohnt 
wesen. Es bestehen Pläne, den Kriechbaum- 
if nach Entkernung des lnnenhofes als Kultur- 
nkmal an anderer Stelle wieder aufzubauen. 
ispiel der Haidhausener lnnenhotverbauung 
irch S-Bahn-Station und Plan einer Fußgänger- 
ne unter Spekulatiansdruck geratene lokale 
tkaufsstraße, die Weißenburger Straße. 
1eres einer vom Mieter durch Eigeninitiative 
novierten Haidhausener Dreizimmerwohnung. 
te beträchtliche Anzahl Haidhausener Bürger 
it ihre Wohnungen aus Eigenmitteln (bis zu 
.000 DM) modernisiert - Beweis des Engage- 
znts für das angestammte Wohnviertel. 
kungen 1-4 
Egon Dheus, Die Olympiastadt München - Entwick- 
und Struktur. Stuttgart 1972, S. 50. 
ner im April 1974 vom Bund Deutscher Architekten 
vom „Münchner Verkehrs arlament" veranstalteten 
ssion wurde unwiderspra en beklagt, daB das im 
oetindtiche Münchner U-Bahn-Netz nichts anderes sei 
in vereinfachtes Schema des alten Straßenbahnnetzes. 
Ievölkerung Münchens: 
700 ca. 24.000 1950 832.000 1969 1.274.000 
ca. 40.000 1961 1,08500!) 1970 1,312.000 
ca. 500.000 1967 1,204.000 1971 13130432 
480.000 1968 1,231.000 1972 1338324 
1971 bis 1972 ist das Wachstum bereits praktisch 
t Null, es ist dies der Zeitpunkt der Tendenzwende. 
eshauptstadt München - Referat für Stadtforschung 
Stadtentwicklung, Stadtentwicklungsplan '74. Grund- 
tür die öffentliche Diskussion. München 1974 (fortan 
t als SEP '74), S. lll-5. 
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Drittens hat München in städtebaulichem und 
funktionellem Sinne den Schritt von der mittel- 
punktorientierten (Klein- und Mittel-)Stadt zur 
polyzentrischen Stadtstruktur genau genommen 
bis heute noch nicht getan (vom Entwurf des 
Stadtentwicklungsplans 1974 einmal abgesehen), 
im Gegenteil, die bis in die späten sechziger 
Jahre wenig feinfühlig ausgebrochenen Straßen- 
schneisen haben Stern- und Ringcharakter, ie- 
doch nicht den eines Rasters, und selbst das 
U- und S-Bahn-System ist auf den klassischen 
Stadtmittelpunkt Marienplotz zentriert 2. 
Vielleicht nützt es, hier auf einige Tatsachen zu 
verweisen, welche die Stadtentwicklung Mün- 
chens van der etwa Wiens grundlegend unter- 
scheiden. Einmal gilt es festzuhalten, daß Mün- 
chen entgegen seinem Image eine der größten 
lndustriestädte der BRD ist, und zwar gerade, 
weil die Industrialisierung hier spät begonnen 
hat; deshalb sind „moderne" Industriezweige 
wie Elektrotechnik und Flugzeugbau, also be- 
sonders expansionsfreudige Zweige, in und um 
München stark vertreten. Ferner verzeichnete 
München während der Nachkriegszeit und bis 
1972 eine in Mitteleuropa nahezu beispiellose 
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Bevölkerungszunahmea. Es lohnt sich, über die 
reine Statistik hinaus einigen Ursachen dieses 
Wachstums nachzugehen; Mag sein, daß der 
vielgerühmte Freizeitwert hier auch eine Rolle 
spielt. Aber entscheidender dürfte doch sein, 
daß Bayern bis 1945 vornehmlich agrarisch struk- 
turiert war, also daß ein besonders großer An- 
teil ehemaliger Landbevölkerung in anderen, 
meist städtischen Berufen sein Brot suchen mußte; 
daß München der Sammelpunkt vieler vertriebe- 
ner Deutscher, auch und besonders aus den 
Nachfolgestaaten der Habsburger-Manarchie, 
war; daß schließlich Bayern das einzige Land 
war, dessen territoriale Geschlossenheit von der 
alliierten Länderneueinteilung nach 1945 nicht 
angetastet wurde, daß also gerade in der fak- 
tisch hauptstadtlosen BRD die einzige wirtschafts-, 
kultur- und verwaltungsgeographisch unbeein- 
trächtigte Landeshauptstadt besonderes Gewicht 
erlangen mußte. Auf diese Weise ist München 
seit langem „hochspezialisiertes Oberzentrum 
des bayerischen und süddeutschen Raumes". 
Also läßt sich verstehen, warum die Münchner 
lnnenstadtrandgebiete zu einem besonderen 
Konfliktfeld in der weiteren Stadtentwicklung 
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