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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXVIII (1983 / Heft 190 und 191)

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MUSIOUE ET THEHTRE 
 
 
 
  
MUSKUNDg 
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THEATER 
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ESEIN - L. KASSÄK - STEPANOVÄ - F. T. IIÄRINETTI 
KAMÄRDIONKO - H. WALDEN - K. SCHWITTERS - G CÄDFJ 
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- G. TELTSCHER - GÜÜÜ 
 
 
lertumsgehörtzujenen Forderungen Hauers, die 
ileichlautend in den Theorien der Holländer und 
antinden.DieseGedankenwareninWienbekannt. 
richtet Ankwicz-Kleehoven in der Wiener Zeitung 
8. Oktober 1924,daßdie Kunst in Rußland naufdie 
drückung alles Persönlichen, Individuellen hinar- 
und statt der individualistischen Form nur die Ty- 
rm geilen lassen will, die sich nicht an den Einzel- 
ondern an die Masse wendettt In diesem Sinn ent- 
iauer Regeln. die es jedermann ermöglichen soll- 
iigenständig an der Gestaltung der iiabsolutenri 
zu arbeiten: In der Zeitschrift iiMArr fäßt er eine 
osition abdrucken. die er zusammen rnit einem 
er ausgeführt hat? Gleichzeitig fordert aber 
Kiesler, daß im neuen Theater nder individualisti- 
Schauspielerii verschwinden und vvollständig in 
übernatürlichen Typentormri aufgehen müsse." 
itsachedaß HaueramAntang derdreißigerJahre 
ussischen Volkskommissar für das Bildungswe- 
tnatoli Lunatscharski. eine Berufung nach Lenin- 
irhalten hat, der er aber nicht folgen konnte, ist ein 
zhnendes Detail." Hauer kann ohne Übertrei- 
als dervkonstruktivistischsteu Komponist der Zwi- 
kriegszeit bezeichnet werden, und Kassak dürfte 
s erkannt oder zumindest erahnt haben. 
r den jüngeren Komponistenir. schreibt der Kriti- 
lwin Rolett am 4. September 1924 in der Wiener 
ig. wgiltderWiener NeustädterJ. M. Hauerals wil- 
ann. der atonafer als atonal ist. Die Suite für Or- 
er klingt gar nicht wild, obschon der Komponist in 
Art Gebrauchsanweisung versichert, daß er sie 
und eines völlig revolutionären Programms kom- 
1 habexi Die Arbeiterzeitung berichtet zu dieser 
irung, daß der Komponist vseine Melodien durch 
inatlon und Permutation aller(gleichberechtigter) 
Töne der temperierten Reihek gewinnt (19, No- 
ar1924). Mit diesen Verfahrensregeln ist Hauers 
s entwickelte wkonstruktivistischeu Baustein- 
ik gemeint. die tatsächlich am Beginn einer revo- 
alren Entwicklung steht. nämlich dersystematisch 
en Gestaltung." Gleichzeitig entwirft Theo van 
iufg seine in eine ähnliche Richtung weisenden 
netischentt Kompositionen, die auf einem Kon- 
iulbauen, das die wichtigsten Voraussetzungen 
ithodisches Erarbeiten geometrischer Gestaltun- 
ithält. Bezogen auf das strukturelle und konstruk- 
anken der zwanziger Jahre lebte Hauer also ohne 
reibung npünktlich in seiner Zeitir. Diese Aktualität 
erweist sich auch im Vergleich mit der strukturana- 
lytischen Methodik, dieHans Sedlmayrindiesen Jahren 
als Grundlage fürdie Entwicklung einer vexakten Kunst- 
wissenschaftrr erarbeitete; auch Rudolf Carnaps me- 
thodische Rückführung aller Phänomene auf eine ein- 
fache Grundbeziehung, von der aus ein logischer Auf- 
bau der Welt erfolgen sollte, ist in diesem Zusammen- 
hang zu berücksichtigenf" Alle diese künstlerischen 
und wissenschaftlichen ldeengebäucle, ob positivi- 
stisch oder metaphyslsch ausgerichtet, werden von 
dem Wunsch getragen. hinter der Oberfläche der sinn- 
lichen Erscheinungen das Wesen der Dinge zu erken- 
nen, um auf dieser Basis einerseits die absolute Kunst, 
die absolute Musik und andererseits eine wissenschaft- 
liche Kunst- beziehungsweise Welterkenntnis auf- 
bauen zu können. 
Wenn TheodorW. Adorno eine Beziehung zwischen der 
musikalischen Technik Anton von Weberns und dem 
Werk Piet Mondrians feststellt und Werner Hoffmann 
Schönbergs Kompositionen der zwanziger Jahre eben- 
falls mit Bildern des holländischen Malers vergleicht", 
dann übersehen beide Autoren, daß die entscheiden- 
den theoretischen und praktischen Voraussetzungen 
fürdieses neue Denken und Gestalten in der Musik be- 
reits zwischen 191 8 und 1 920 von Josef Matthias Hauer 
entwickelt, formuliert und durch Vorträge und Publika- 
tionen bekannt gemacht wurden. In ihrer theoretischen 
Fundierung und radikalen Konsequenz aber auch in ih- 
rem umfassenden Anspruch steht Hauers Konzeption 
von der absoluten kosmischen Gesetzmäßigkeit in der 
Musik dem Schaffen Mondrians nicht nur strukturell. 
sondern auch menschlich wesentlich näher als dies für 
Schönberg und Webern gelten kann. 
 
Man hat bisher auch übersehen, daß sich Hauer 
struktives Denken nicht nur aufdie musikalische 
gebung, sondern auch auf Probleme der methodit 
Organisation der Sprachmittel (Laute) und der 
Farben des Farbenkreises bezog. Ervertratganz ii 
ne der späteren systematisch-konstruktiven Kun 
Überzeugung, daß mit Hilfe seiner seriellen Vert 
auch in anderen Kunslbereichen gültige Ergebnis 
zielt werden können." in einem Brief entwickelt l 
in den späten dreißiger Jahren die Idee. durch s: 
Reihung der zwölf Farben des Farbenkreises 
Kompositionen in Bilder umzusetzen: es entstünd 
Bild, das kein Maler auszudenken imstande wä 
Damit formuliert er ein Problem, das wenige Jahri 
ter der Schweizer Maler Richard Paul Lohse mits 
seriellen Bildern wohl unabhängig von den Überl 
gen des Komponisten gestellt und gelost hat." 
dem Zweiten Weltkrieg blieb Hauers Denken nicht 
Wirkung aufdie junge Künstiergeneration. Er beei 
te nicht unwesentlich die in den fünfziger Jahre 
wickelte Theorie des vmethodischen lnventionis 
die für die Konkrete Poesie. den Wiener Experim 
film und auch die bildende Kunst von Bedeutung 
Diese wichtige Rolle Hauers als Vermittler zwi: 
dem künstlerischen Aufbruch derzwanzigerJahi 
dem Neubeginn nach 1945 ist bisher zumeist ign 
worden. 
Zurück zur Gruppe vMAri und zu ihrer Teilnahrr 
Wiener Kulturleben. Kassakgritf 1 924 in einen vor 
in den Zeitungen hochgespielten Prioritätsstre 
Friedrich Kieslers im Konzerthaus errichteter iiF 
bühneireintAbb. 1B, 19). DerArzt Moreno-Levybe: 
digte denArchitekten. das Konzept fürdie neue Bü 
form von ihm kopiert zu haben. Morenos Verärg- 
ging so weit, daß er sogar die Eröffnungsfeier stöi 
dem er vcrtrat und mit lauter Stimme rief: wich teil 
daß Herr Kiesler ein Plagiator istm (Neue Freie Pi 
25. September 1924.) Die Redaktion der Zeit: 
DMÄK erklärte sich in ihrer Herbstnummer mit Mc 
Levy solidarisch, druckte eine lange Stetlungn 
von ihm ab und auch einen gegen Kiesler gerict 
Kommentareinerösterreichischen Architektengr 
die sich ebenfalls mit neuen Theaterformen bes 
tigte." Die verschiedenen Texte lassen erkenner 
sich die Kritik nicht an der konkreten Formgebung 
dem an den theatertechnischen ldeen Kieslers er 
dete. Aus heutiger Sicht kommt der riesigen Kon 
tion eine in diesem Streit unbeachtet gebliebene I
	        
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