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Volltext: Alte und Moderne Kunst XX (1975 / Heft 142 und 143)

und mit der Turner in seinen späteren Bildern 
zum Entsetzen seiner Zeitgenossen alle Gesetze 
und Konventionen klassischer Harmonie verläßt. 
Sa zeichnen sich in diesen frühen Jahren bereits 
'e formalen und ästhetischen Grundlagen des 
reifen Malers ab. 
Der nächste Raum umfaßt die Jahre zwischen 
1797 und 1801. Die Fachwelt ist nun bereits auf 
den iungen Maler aufmerksam geworden. Turner 
besucht Klassen an der R. A., deren Mitglied zu 
werden nur noch eine Frage der Zeit ist. Er ist 
ein Arbeiter von ungeheurem Fleiß und nicht 
minder großem Ehrgeiz, der wenig Interesse an 
Tätigkeiten findet, die nicht in direkter Bezie- 
hung zu seiner Kunst stehen. Das Skizzieren vor 
der Natur nimmt fortan einen wichtigen Platz in 
seiner Arbeit ein, und von zahlreichen Reisen 
durch Engla d und Wales bringt er das Rah- 
material für spätere Bilder nach Hause. Die 
Breite von Turners Stil hat in dieser Periode der 
Erkundung ihren Ursprung. Wohl folgt er dem 
Ruf nach einer „Englisch Schule", der mit dem 
Anschwellen der Romantischen Bewegung immer 
lauter wird, einem Aufruf zur Abwendung von 
klassischen Motiven und von der fast dogma- 
tischen Anbetung Claudes. Aber er folgt diesem 
Ruf nur halb, denn er versucht sich gleichzeitig 
an klassischen, historischen Themen, wie in dem 
„Aeneas ancl the Sibyl, Lake Avernus" van 1798. 
Daneben führt er seine Wasserstudien fort. Seine 
6 J. M. W. Turner, lnnenansicht der Kathedrale 
zu Ely, 1796. Aquarell, 62,7x49,1 cm 
7 J. M. W Turner, Dolbadern Castle, Narth Wa- 
les,1800.0l auf Leinwand, 119,5 x 90 cm 
8 J. M. W. Turner, Schneesturm: Hannibal und 
se ne Armee überqueren die Alpen, 1812. Öl auf 
Leinwand, 145 x 236,5 cm 
J. M. W. Turner, 
Sch bruch eines Frachters, ca. 
auf Leinwand, 173 x 241 cm 
1805-1810. Öl
	        
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