,S. Wolfgang", Wallfahrerzeichen, Gitterguß.
ied im lnnkreislOU, Volkskundemuseum
ußfarm (Model für ein Wallfahrerzeichen des
S. Wolfgang". tadtmuseum LinzlOO
bguß des Wallfohrerzeichens des hl. Wolfgang
1ch dem Model Abb. 4
fernten Regensburg erfolgte". Bedauerlicher-
weise ist das Stück gegenwärtig nicht mehr auf-
findbar, auch ein reproduktiansföhiges Foto
dieses wichtigen Objektes war nicht zu erhalten.
Zum Guß der Pilgerzeichen benützte man Model
(Hohlformen), meist aus Schiefer oder Speck-
stein, selten aus Metall. Auf der großen Ausstel-
lung „Van Rhein und Maas" konnte nur eine
mittelalterliche Gußform für ein Brüsseler Pilger-
zeichen gezeigt werden", ein deutliches Zeichen
für die Seltenheit derartiger Obiekte. Die Model
wurden von Goldschmieden oder Stempelschnei-
dern angefertigt. Sie hatten nur eine Schauseite;
das Gußmodel wurde mit einer flachen Platte
abgedeckt, die dann durch ein eingeritztes Dio-
gonallinienmuster oder durch einfache geometri-
sche Linien der Zeichenrückseite eine bescheidene
Verzierung gab. Daß früher auch eine große
Zahl von Gußformen vorhanden gewesen sein
muß, geht schon aus der Zahl von Hundert-
tausenden van Pilgerzeichen hervor, die oft
innerhalb weniger Wochen verkauft wurden.
lich war, sondern daß sie schon früher zu
Devotionalien des Wallfahrtsortes im Gel
gezählt haben". Bei der Übergabe des 1
fahrtsortes an Weltgeistliche im 16. Jahrhui
- als die Zahl der Benediktiner in Mondsei
Betreuung nicht mehr ausreichte - wird in
Verträgen auch ausdrücklich genannt, wom
sich zu versehen hätten; Servatius Niessl,
1568 die Seelsorge dort übernahm, sollte O
wein, Oblaten, „Sant Wolffgang Legennt-l
len", lateinisch und deutsch, auch vergol
silberne und „pleyerne" Pilgerzeichen zur l
haben". Bei den Druckwerken handelt es
sicher nicht mehr um die frühen Drucke von
oder 1496", sondern um die 1516 von Jol
Weißenburger in Landshut gedruckte Bes:
bung der Wallfahrt". Aus Abrechnungen
Ende des Jahrhunderts erfährt man die P
für die Wallfahrerzeichen: Vergoldete kos'
159615 kr, 1599 und später 12 kr, silberne 8
6 kr, versilberte 2 kr, es wird auch der lsi
Goldschmied Hans Merz als Hersteller genau
kungen 8-18 _
er Prabszt, Ein spätmittelalterlidies Walltahrerzei-
mr St. Wolfgang drrr Abersee, Berliner Numisma-
zensarrm 1952, Nr. 12, s. m er. (Herstellung in
sburßlr Georg Wuchü, so. Wolfgang und das Wall-
wesen im 16. und 17. Jahrhundert, Jahrbuch des
isterreichischen Musealvereins 11711, Linz 1972,
:he1h und Maas, Kunst und Kultur 2100-1400, Katalog
Nr. vuvse, Beschreibung und Abbildung s._1sa. _
elterliche Pilgerzeichen und Wallfahrtsdevatianalien,
in Rhein und Maas, Katalo 1972, s. 150.
LiPP. Das Beil des hl. clfgan , Jahrbuch des
rsterr. Musealvereines 117, 1972, ._174 (Sonder-
Der hl. Wolfgang und aberasierrereh, Schritten-
des Oberösterr. Musealveremes s, 1972i.
1 Sydow, Ein Bruderschattsbuch der Regensburger
erigsbrudersdrdtierr, Ostbnirische Grenzmarken 9,
s. 174 n. Die Walfgangihruderschatt Il1 St. Wolfgang
vom Mandseer Abt Johannes Christophorus Was-
97 wieder belebt.
a, so. Wolfgang, s. 13a.
die älteren Drucke VQI. w. L. Schreibers Hdhdbudr
au. und Metallschnitte des 15. Jahrhunderts.
1 wdehd, Der Wallfahrtsort so. Wolfgang und der
um Linz, Historisches Jahrbuch der Stadt Linz 1961,
1, St. Wolfgang und das Walltahrtswesen, S. 138.
in Österreich, Katalog Krems an der Donau W67,
1 Nr. 167 und S. 290.
sche Frömmigkeit, Katalog Stadtmuseum München
i. 324, Nr. 1049.
In Einsiedeln waren es beispielsweise 1466 in
vierzehn Tagen 130.000 Stück! In Aachen wurden
für die Zeit des stärksten Andrangs zwischen
Ostern und St. Remigius (I. Oktober) Herstellung
und Vertrieb aller Devationalien grundsätzlich
iedem, auch Fremden, freigestellt. Jahannes Gu-
tenberg kannte 1438 in Straßburg mit mehreren
Genossen eine Geschöftsgemeinschaft gründen,
die die Anfertigung van Aachener Wallfahrts-
devotionalien („Spiegel") für das kommende
große Heiltumsiahr 1440 zum Ziel hattel". Daß
von Aachen, von Neuß, aus dem beIgisch-nieder-
löndischen Raum keine mittelalterlichen Model
erhalten blieben, daß man das Aussehen vieler
Wallfahrerzeichen aus Abgüssen auf Kirchen-
glocken, aus der Wiedergabe auf Gemälden und
Miniaturen erschließen muß, zeugt von der Sel-
tenheit dieser ersten typischen Massenartikel
heute.
Bei St. Wolfgang am Abersee wissen wir nichts
von Herstellung und Verbrauch der Pilgerzeichen
im Mittelalter. Es ist anzunehmen, daß schon
früher die „Walfgangi-Hackln" üblich waren, die
man später durch Berührung mit dem Kelch des
Heiligen erst „weihte"" und daß die Verwendung
dieser kleinen Beile oder Äxte als Abzeichen
nicht erst in der Gegenreformationszeit unter
den Mitgliedern der Woltgangsbruderschatt üb-
ln der Sammlung von Dr. Karl Ruhmann
befand sich eine Gußfarm aus Kehlheimer S
für die Herstellung eines Pilgerzeichens, wo d
die Darstellung Regensburg als Pravenienz
gewiesen ist. Es sind die Heiligen WOIfQt
Emmeram und Dionysius zu erkennen, am Ob!
Rand zweimal das Wappen mit den gekreu:
Schlüsseln Regensburg)". Auch auf spät:
Wallfahrermedaillen der Benediktinerabtei
Emmeram bei Regensburg aus dem "I8. 11
hundert erscheinen auf der Vorderseite St. W
gang, auf der Rückseite St. Dianysius".
Stadtmuseum Linz konnte vor kurzem eine C
torm erwerben, der im Zusammenhang mit
Wolfgangsverehrung besondere Bedeutung
kommt. Es handelt sich um eine rechtwinke
Messingform (Inv.-Nr. E T95, Größe 8,7):
cm), die durch Abknappung der vier Ecken
Achteck bildet. Das Model ist etwa 0,8 cm s'
und zeigt auf der sonst glatten Rückseite
Ansatz eines Stiftes von 1,3 cm Durchmes
Oben ist eine trichterförmige Eingußöffnung 1
handen, die Zeichnung nimmt Rücksicht auf
Verteilung der Gußmasse - wohl einer Zinn-E
Legierung - von den Ornamenten oben bis
Schriftplatte unten. Ganz unten ist ein dün
Kanal angebracht, der das Ausströmen der
beim Gießen ermöglicht. In der Mitte steht