Aktuelles Kunstgeschehen
Die vierten Ftauriser Malertage
Auch 1978 wurden die jeweils in der letzten Sept:
woche veranstalteten Rauriser Malertage mit ein:
stellung in den Räumen der dortigen Fiaiffeisenk:
beendet. Rund ein Dutzend Maler waren einer Eir
gefolgt und hatten sich für eine Woche zusamme
funden, um in Ruhe aus ihrer i-Handschriftu und z
ihrer "Sprachen her Formulierungen eines mehr c
niger vorgegebenen Themas zu finden. Nun wäre
ches Tun sicherlich nichts Neues, ware damit nic
bestimmte Absicht verbunden gewesen.
Werner Otte und Hermann Ober hatten 1974 ihre
die Tat umsetzen können, einen der Grundgedanl
inzwischen international hochberühmt gewordeni
"Rauriser Literaturtage-r auch für die bildende Ku
nutzbar zu machen, nämlich qualitativ hochstehe
zeitgenössische Malerei "auf das Land" und itunt
Leutüi zu bringen. Es wurden also hier nicht über
Formen gedanken- und gelstlos kopiert; hier wurr
nicht Tradition mit hohl gewordenem Brauchtum
wechselt, hier ist das uralte Thema der "Landsch
wieder zur Grundlage geistiger Auseinandersetzu
worden. Die Hochgebirgswelt des Sonnblicks um
Scharecks, die Reste des Goldbergbaues, die Str
der Hangflächen des Tauerntales, die Steinbrüch
die Bauernhäuser und dazu vor allem das klare L
des Herbstes waren gewiß für alle eingeladenen
ein besonderer Anreiz, ganz abgesehen davon, da
auch gerade der Bergbauer die ihn umgebende L:
schatt nicht aus lauter EdelweiB-Colorslides zus:
gesetzt sieht.
1976 wurde von den Malern in Bucheben - zwisr
Bauris und Kolm Saigurn - eine leerstehende Vr
schule entdeckt, die dann von der Marktgemeindi
Rauris als Atelierhaus zur Verfügung gestellt wur
Dieses Gemeinschaitsatelier ist inzwischen zum
lisationspunkt der Arbeit geworden. Wie lnes Höl
der neben Otte und Ober die Hauptarbeit der orgt
torischen Durchführung zukommt, berichtete, ist i
Atelier win einen ständigen Prozeß der Kommunik
eingebaut. Einerseits entwickeln sich die Gespräi
Künstler bei der Arbeit im Atelier, andererseits is
Bevölkerung die Türe geöffnet, dem Maler ln die l
statt zu schauen".
Das Atelierhaus in Bucheben liegt mit dem Pfarrr
dem Mesnerhaus auf einem Hügel, in unmittelbar
Nachbarschaft stehen der Kirchenwirt und einige
Ihrer Ursprünglichkeit erhaltenen Gehöfte, in dem
Künstler wohnen. Die ItBÜGiJSSDTEChUHQBFM nach
Tagesarbeit in den Stuben dieser Höfe haben abe
den Beweis erbracht, wie geistig rege der neinfac
Mensch reagieren kann. Nicht nur die Literatur-, a
nun die Maler-Tage haben die Bewohner dieses S4
nen Tales aufgeschlossen für zeitgenössische Ku
macht, die Bereitschaft zur tatsächlichen Auseine
setzung erhöht. Dieses iiPublikum-i wird sich also
anders verhalten als viele jener sich so gebildet v
nenden "Städter-i, die man bei Vernissagen mit d:
Rücken zu den Bildern munter darauflosplaudern
Es wird weiterhin bestrebt sein, seine Urtellsfahig
schulen, es wird verstehen lernen, daß die alliährl
hier arbeitenden Maler die Landschaft des Rauris
les eben so und nicht anders sehen, Und es wird i
Gemeindevertretung Rauris fur Aufgeschlossenhe
Mäzenatentum danken und wird sich freuen, wenr
durch die hilfreiche Hand der Kulturabteilung der
burger Landesregierung diese Malertage auch in r
kommenden Jahren zum festen Bestandteil des R
ser Jahresablaufes zählen werden. Franz V
mwm m zum
Teilnehmende Künstler der Ruurlser Malertagu (von II. r
DÖHIBRD, Ollülsallburg. OberlSalzburg. FIIIIJVIIIIOPI. Jl
Wlen und Hbllwarlhläalzburg
Werner Olle. uHalmulmu, 1975. ÄCVYVKBHOII. 75 X 57 crr
Ins: Höllwlrlh, nRuu ' clly 2000-. 1975. Gmpnlk s: x a
Tone Fink, -Raurla Tierbergc, Blei. Kohle und gedruckt.
krallt. 65 x 50 cm
Gerd Wucherer. l-Heuhüile In Buchehem, 1977. Blelstifl
20 x 30 cm
Hermann Ober, nKolmSalgurn-w. 1975. Aquarell. 51 x 64
Hans Werner Jascha. nAuswurl-w. 1977. Graphik. 50 x 84
Hermann Kremsmayer, l-Berge In Flaurlsl. 1976. Aquarel
30 x 43 cm