ierreichisches Museum für angewandte Kunst
ano Fortuny -
Magierdestextiien Design
zno Fortuny. Spanier. 1871 in Granada geboren. kam vier-
) nach Paris. Benjamin Constanti lehrte ihn malen. Über
Aaler hinaus wurde er später 7 in vielen Satteln gerecht
im Stecher. Bühnenbildner. entwarf Theaterkostüme und
e.Stoffevorallem.zudenenervon Kindandurchdenlextil-
nelnden Vater eine enge Beziehung hatte. Fortuny. Wag-
ner. schuf sich gestaiterisch seine eigene Welt. Bestimmt
i seine hauptsächlichen Lebensstationen Venedig. Paris.
1 und wieder Venedig. Mahler. Reinhardt, Hoffmannsthal.
r. Gabriele D'Annunzio. die Duse und die Bernard veredel-
einen engen künstlerischen Umkreis.
inysSchöpfungen führten einerseitszu äußerster Freiheit.
rerseits motivisch auf das Dekorative der Historie. in die
e zurück. Die ausstattende. detailfreudige Pracht. seine
itentwickelte Methode auf Stoff aufzudrucken. zu applizie-
iestach. Dievon ihm gewandeten Trägerinnemwie höhere
an durch seine Kreationen verzaubert. sollten sie selbst
t Zauber verbreiten. Er wirkte in anderer Weise mit dem
os eines Makarf. Glänzende deslgnerische Einfälle setzten
iistorischen Grundformen völlig neue Akzente zu. Seine
te Stärke: Stoff und Körper eins werden lassen. Seine fein
enden Unterkleider-meistaus feinem Plissee -wurden
ißt zur enganliegenden zweiten Haut. die den Körper
romte. als körperumfiießende Hülle. gestaltet.
inys Farben lebten vom Obskuren der Historie. Exotisch-
mpfte Valeurs des Grunddekors mit seinem applizierten
glitzer.
ano Fortunys Mode gehörte in vornehme Patrizierhauser
ialazzi.
ischuie und Museum für angewandte Kunst boten der
znwart einen iiMagier des textilen Designs. Erstmals
ißtvon seiten der Hochschule. die Kostüme sammelt. 4000
kte als schulische Vorbilder und Vergleichsobjekte.
onstrationsmittel und Zeugnisse der Zeiten. Die Wichtig-
ler Sammlung steht außer Zweifel. dahererwirbt man wei-
ostüme. Nach Elli Rolf führt Manfred Wagner diese junge
mtung als aktives. forschungsinitiatives Institut weiter.
iantel, Ftchleinen. naturfarben. Kollektion Höhs)
iund Moiret (1883 - 1967) -
iel und frühe Plastiken
und Moiret. 1883 in Budapest geboren. hat französische
in. Absolvent der Budapester Kunstakademie zog es ihn
Wien undspäter nach Brüssel. Manwitterte im Ungarn der
iundertwendeden Aufbruch. dieSecession. Künstlerische
ilder. die Pracht des Benaissance- oder Barockmobels.
len von moderneren ldealbildern verdrängt. Moiret schuf
el.derenaußeresBildihmbuchstäblichdiepoiitischeSitua-
n die Hände spielte. Als echter Ungar schöpfte Moiret tief
jener Volkskunst. Das machen seine Möbel auf den ersten
sichtbar. Sie sind einfach. wurzeln im Handwerklich-
tionellen. Bedarf und Tragbaren. Farben: vorwiegend
l. Grau. Braun. Schwarz.
entscheidend für Moiret war seine Zeit in Siebenbürgen.
eine Entwicklung vorpragte. Über Architektenfreunde und
ünstierkolonie Gödöllö formte sich sein Bild vom künftigen
el aus. Ohne belastende Ornamentation. mit natürlichen.
tgeometrischouadratischen Aussparungen und Frasun-
Grundformen. die ihn bis zum sogenannten Brettlstil führ-
lene einfache Möbelform. die geschnittenes und geplätte-
Holz einfach fügen ließ. Moiret blickte wie andere
elkünstler auf englisch- chottische Vorbilder. aber auch
i Wien. Christian Witt-Dörring zur Ausstellung: -. .. nicht
inlich unserer heutigen kulturellen Situation dokumentie-
lie ausgestellten Möbel einen kulturhistorischen Prozeß. in
durch das Bewußtn-iachen alter. verlorener Werte der Ver-
i eines neuen. zeitgemaBenAnfangs gesetzt wird. JedeZeit
it nach ihrem Möbel. Einem. das für den Zeitgeist entspre-
id. sowohl ästhetisch. wie funktionell optimalen Bedingun-
entsprichtni
ets Kleinplastiken: ein vollgültig-künstlerisches Bild der
in der sehr beschrankten Auswahl dominiert das leichte
zf in markierender Gravurtechnlk. Die sogenannte Plakette
tfeinst durchgearbeitete. charaktervolle Kopfe. Die figura-
'lastiken: stärkster Ausdruck und Verlebendigung eines
eilten Themas. (2. Sessel - zu einer Eckbank gehörig mit
singbeschlag)
ia Dünser-Baumschiager -
wingungen (Textile Federarbeiten)
stlerngebietetdie Realität.innichtzuhoheSchüpfungshim-
aufzuschweben. Denn - sie müssen auch leben. Feder in
inz in allerlei Kreationen. Federn als bestimmendes Ge-
ungseiement. Besonderheit im textilen Bereich. Wenn
ünser-B.ihrvVogelkieidwaisSymboianführt.weistsle nach
inamerika. Dort ist die Feder wertvoller als Gold. Feder-
tel - nur von Herrschern und Priestern getragen -
irung ihrer Kreativität. Ausdruck höchsten prächtigsten
htinsignumsAufheuteund EuropaprojiziertschufdleTex-
nstierin Objekte reinster Exklusivität. Federleicht. anlme-
i-exotisch gefärbt. Objekte in Anwendung zwischen schüt-
und schmücken. Mehr dienen siejedoch letzterem. Feinen
zgründen entblühen wundersam farblich-delikate Federim-
isionen. Oft mit Wolle gefaüt. funktionsgerecht kombiniert.
Dem tierischen Organismus zum Zwecke entnommen. i:
Feder als Gestaitungselement eher selten. Verwendung
Nutzen eineskunsthandwerkiichen Gegenstandessindpr.
Faktoren. Maria Dünser-Baumschlager hat sich in eine
tung entwickelt. auf der ihr - auf eigenem Weg - nicht
folgen werden. Das macht ihr Werk noch exklusiver als e
(3. PonchoIAusschnitt. Baumwolle. Entenfedern. Filetnet
eingeknüpften Federn)
Glas 1905 - 1925 -
Vom Jugendstil zum Art Deco
Eine ruhige. wdurchsichtigeix Ausstellung. durch Teilnul
des Glassaales im Ostflügel präsent. 300 Exponate aus
objekttrachtigen ifUntergrundu des Hauses. Unbekannte
kunst aus über 3 Dezennien.
DerWiedergeburt des WienerKunsthandwerks. 1903.foig
Jahre 1905 das Programm der Wiener Werkstätte. 1905:
tung der Wiener Secession. Zeitlicher Einstieg und Ansat
serSelektion. Ein mannigfaltiges Anschauungsbild glasküi
rischer Ausdrucksformen: vom einfachen. dekorlosen
iiarmenii Gebrauchsglas als Einzelform bis zum polychri
großen Ensemble oder Service. 1900. auf der Pariser Wei
steilung. erfolgte die Anerkennung der aufblühenden öst
chischen Glaskunst und deren Fortschrittlichkeit durch V
hung des Grand Prix an Lobmeyr und Oetz sowie
Auszeichnung an Bakalowits. Wien. Hochburg des Kunsti
werks. mit Hoffmann. Moser. Prutscher. Margold Hoppr
auch im Glasbereich. schloß im Entwurfs- und Herstellerpi
noch einmal die Kronlander Österreich-Ungarns enger ZL
men. Modernere Formen des Glases stießen auf Ablehi
Leisching lehnte p. e. jene schwarzgestreiften Dekorgläsc
Mode wurden, brüsk ab. Später plötzlich en vogue. modi
Glas. das die Welt eroberte. Die dicht mit irGlasindustrie-C
übersate Kartederösterreichischen Kronländerlaßtahnei
die Giasfabrikation ganze Regionen beherrschte. als ex
tieiie Basis weite Bevölkerungsschichten erfaläte. WObl
einen Glashütten Rohglas herstellten und andere. wie in ur
Haida und Gablonz. die Glasveredelung zur Aufgabe hat
Waltraud Neuwirth. auf den Spuren J. Folnesicz. der 19
neueröffneten Neuen Haus des Museums einen vielbesul
Vortragszykius über Glas abhielt. veranstaltete gleichfal
Seminar mit voll besuchten Veranstaltungen.
Wissenschaftlicher Niederschlag zum Thema: ein zweit
ges Werk als Erweiterung der einschlägigen Literatur Wal
Neuwirths. Die erfolgreiche Ausstellung wird 1986 nach
Künstlerhaus. LinUNordico und später im Salzburger Ca
Augusteum während des Festspielsommers 1986 gezeig
den. internationale Kreisezeigen starkes lnteresseander
nahme der Schau. (4. Wasserglas aus Tafelservice Nr.13
Bakalowits. Entw.: Emil Hcppe. Kristall. Facettens
öMAKAriv. Nr. GI 3444)
Timo Sarpaneva - viGlaszeitv
Glas beherrschte im Spätherbst die Ausstellungsveranst
gen des Museums. Zur oben besprochenen Ausstellun
jüngsten Glashistorie Anfang des Jahrhunderts. gab es
Ausstellungshalle skandinavische Glaskunst zu sehen. in
perfekt gestalteten rhythmisch-straffen Demonstration
raffinierter i-Kaum-Beleuchtungl. Die i-Glaszeitr. die uns
Sarpaneva zelebrierte. vereinte freies Glas mit solche
Zwecken und Nutzen und war beispielgebend.
TimoSarpanevas Glasskulpturen:selbergewordene Musi
Musik untermalt. Das NJahÜl, auf Granit gesetzt. eine wilde
tive Gebarde. Sinnbild des Ursprunghaften. Timo Sarpane
am Werk - sagt. graviert. schleift. in überstrenger Zucl
von phantasievollem Intellekt getragen. Ein Schaffenspi
der ihn zu großter schöpferischer Freiheit führt. Sein ungei
licn feines Formgefühl zeigt sich in seinen abstraktiven F
tionen. wie dem i-Sliera. den irWindenß. i-Memoryii. den riC
nenii und im iiPantherii. Timo Sarpanevas iiLansetti-t
turenr. übersinnlich musikalische Formen. die beim An
von Musik oder hinterher inspirativ entstehen. iiMaailma
neinii (die schönste der Welt) war 1954 bemerkenswert
Kunstobjekt des Jahres. Eine aufregend schöne Vase.
cher Dcppelakkord. wie eine glasgewordene Fuge von E
Timo Serpanevas Glas zu Zwecken durchbricht funk'
wgewohnlicheii Ansätze. Erbefreitsiezurabsoluten Form.
glaser. lapidar. erscheinen in Gruppe als Skulptur. Stapelg
Karaffen. sind in Gestaltung und Größe Werken Veninis
Weiter geht Timo Sarpaneva mit seiner iiNeopolisil. Diese
stärkste futuroiogische Aspekte. Aufbruch eines Künstl
philosophischer Weltsicht. ein Weltbürger von morgen
Glas abgehend ein Kleinmodell. eine strenge geometrisci
pointierte Hochform aus Holz. Damit weist Sarpaneva auf
Kosmos. wo uns heute ein noch unheimlich fremdes exp
ves Leben liegt. Alle Wissenschaften. Künste und ldeo
sollten zu einem neuen Humanismus. einem effizienten i
Welt- und Lebensträger assimilieren.
Timo Sarpaneva bescherte uns in skandinavischer Zuc
tiefes Schau- und Geisteserlebnis. Vor ihm spinnt sir
Gedanke: diese rraturhaften Schöpfungen aus den Vitrine
gen zu holen und sie In der Weite Suomis auszusetzen. Als
nis eines tiefsinnigen gesialtungsreichen Giaskünstlel
20. Jahrhunderts. (5. ivScultura Neofisicaleli.Glasskulptur
Klares Glas. schwarzer Granit) leopold r