anz Martin in dem von ihm bearbeiteten Kunst-
pographieband über die Kunstdenkmäler des
ulitischen Bezirkes Tamsweg eingehend bear-
iitet. Es darf aber erlaubt sein, wieder einmal
if dieses Meisterwerk hinzuweisen.
n 9. Oktober, am Tag des hl. Dionysius, des
hres 1444 beurkundeteq Peter Grillinger, Pfar-
r zu Mariapfarrl" im Lungau, Chorherr des
Jgustinerchorherrenstiftes St. Barthalomöus in
iesach und Kammermeister (Finanzminister)
zs Erzbistums Salzburg: „Da ich betracht han,
is das czeitlich und czergenckleich leben hir
lt erdreich gegen dem ewigen leben nichts zu
heczen ist und da ainem yeden menschen nach
inem tad nicht meer hailwertikaitt seiner seele
ichvolgt dann guete werch, die er hye auf
dreich valbracht hat", so übergibt er aus sei-
rm Eigentum in das der Pfarrkirche Maria-
arr neben einigen in der Urkunde genau be-
ichneten Bauerngütern und genannten Büchern
lCl'I folgende „klaynacl und arnet". „Von erst
n silbreine tafel, vergaldt mit edeln gestain,
irinn sind hundert und acht stuck heiltum,
esteet bey fünfhundert gulden. ltem ain kor-
ppen von ainem guldein tuch auf ainem roten
zden mit ainem silbrein heftlein. vernnlt mit
Die obere abgeschrögte gerade Fläche des pre-
dellenartigen, mit vorgeblendetem tensterartigem
Maßwerk geschmückten Sockels trägt in schwar-
zen Emailminuskeln eine Widmungsinschrift:
„Mille quadri(n)gentaq(ue) quadrageno quoq(ue)
tertio l Grillinger pfarre pleban(us) p(resbyte]r
dedit hoc me". Der flache Schrein schließt oben
mit zwei nebeneinandergestellten Kielbogen, die
in Fialen auslaufen; zwischen ihnen in der Mitte
ein Aufsatz mit der vollplastischen Figur des
Schmerzensmannes, von einem Baldachinge-
sprenge (mit abgebrochenen Fialen) bekrönt. Der
Rand der dadurch verkleinerten Nische des
Schreines wird durch eine Reihe - abwechselnd
mit rechteckigen Reliquienpöckchen - gefaßter
Steine, um die sich jeweils kleine Perlen grup-
pieren, gebildet. Links unten unter dem Wim-
perg die vollrund gearbeitete Figur des Stifters,
dargestellt als kniender Priester mit der Pelz-
mozetta der Augustinerchorherren; das ihm zu-
gehörige Schriftband („Sum tibi causa crucis l
vitam tribue michi lucis") steht bereits steil an
der Wand der eigentlichen Schreinnische. In die-
ser eine Kreuzigungsgruppe von vorzüglicher
Qualität mit den vollgearbeiteten Figuren des
Krnvifiyuc rinr 1m Hauen Fftßnn lastet-vier- Manz
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cas desine pro me", rechts „Spina crux clavi
vvlnus mars l que toleraui ostenda(n]t quam l
miserorum crimina lavi l Mors tua mors
X(Christ]i fraus m(un)di l gloria celi Et dolor
inferni Sunt meditanda tibi"; unter Maria
„Christu(rn) non istu(m) sed deu(m) cole p(er)
ip(su)m No(n) de pictura sed de re sit tibi cura",
unter Johannes „Aue caro X (Christi) q(uod)
pro me passa fuisti Me reu(m) munda Moriar ne
morte s(e)c(un]da".
Die Innenseiten der kielbogigen, in einen Stein
mit angesetzten Krabben endigende Flügel sind
in jeweils zwei Felder geteilt; iedes derselben
ist durch einen naturalistischen Ast mit Blättern
und gefaßten Stein gerahmt und enthält ein
gegassenes Relief. Links oben Maria Geburt
(Wochenstube, Bett vor Vorhang, davor eine am
Boden kniende Magd, die das Kind eben in eine
Wanne legt), darunter in roter Emailschrift „Na-
tivitas marie", dann in schwarzer „Quando nata
es virgo safcratissima tunc illmantus (statt illu-
minatus) est mundus". Links unten Maria Reini-
gung (links drei Frauen, rechts der Hohepriester
mit dem Kind), in roter Emailschrift „Purificacio
marie", in schwarzer „dvlerunt iesum in iervsa-
ln... ..o .-:,im.-.-.i m"... rlßrvuinrwl, 0-4.4.. l-ukfilh n-