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Volltext: Alte und Moderne Kunst XXIX (1984 / Heft 192 und 193)

Gerhard Croll 
Zur Restaurierung und Wieder- 
herstellung der Salzburger 
Domorgeln 
Orgeln. Musik und Liturgie im Salzburger 
Dom 1628 - 1859 
1 Meichior Küsei, lnrienansicni des Salzburger Doms mit der 
Darsieilung der Festrnesse zum Jubiiäumsianr 1682 am 
18. Oktober. Vgl. die Detaiiabbildungeri 4, 9 und 10. Museum 
Caroiino Augusteurn, Salzburg 
2 Die Dorrikirche gegen den Hochaitar Lithographie von Ger 
org Pezoit (um 1850). Die biedermeierlich akzentuierte Dar? 
Stellung zeigt, bei ähnlichem Blickpunkt wie aui dem Kuselr 
Stich (Abb. 1), trotz der veränderten Situation die gieichen 
Gegebenheiten mit den vier Pteileremporeri und ihren Or- 
geln 
 
Vorbemerkung: 
Bei den folgenden Ausführungen wird bewußt aul Quellen- und 
Literaturnachweise im einzelnen verzichtet. Dies sei einer spa- 
teren Darstellung vorbehalten, die nach Abschluß der Aus- 
schreibungen und Klärung von jetzt noch offenen Fragen, die 
insbesondere die Pfeiler-Emporen betrellen, vorgelegt werden 
soll. - Als wichtigste Veröiienllichungen über die Orgeln und 
über das musikalische und liturgische Geschehen im barocken 
Salzburger Dorn seien hier genannt: 
Hermann Spies, Die Salzburger großen Domorgeln. Augsburg 
1929 
Gerhard Walterskirchen, Orgeln und Orgelbauer in Salzburg 
vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Phil. Diss. Salzburg 1982 
(masch) 
Ernst Hintermaier, Die Salzburger Hofkapelle von 1700 bis 
1806. Organisation und Personal. Phil. Diss. Salzburg 1972 
(masch.) 
Dersu tiMissa Salisburgensisx. Neue Erkenntnisse über Erit- 
stehung, Autor und Zweckbestimmung. In: Muslcdloglca 
Austriaca Bd. 1, München-Salzburg 1977, S. 154- 196 
Die beiden Jahreszahlen, die den zeitlichen Rahmen un- 
seres Themas bestimmen, können - auch in Salzburg 
- nicht beanspruchen, hinsichtlich ihrer historischen 
Bedeutung in gleichem Maße bekanntzu sein. Werweiß 
mit der Jahreszahl MBSQK in Verbindung mit dem Salz- 
burger Dom etwas anzulangen? 
1628, das Jahr der glanzvollen Einweihung des neuen 
barocken Domes, steht in den Portalgittem der Vorhal- 
le. Es steht dcrt in der Mitte zwischen dem Weihedatum 
des Virgil-Domes 117741 und dem Jahr der Wiederher- 
stellung des im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten 
Domes, wi959u. Hundert Jahre zuvor, 1859 also, hatte 
eine umfangreiche Restaurierung des Domes stattge- 
funden. Die Tatsache, daß dabei die seit dem 17. Jahr- 
hundert an den Vierungspleilern bestehenden Emporen 
und die darauf befindlichen vier Orgeln abgerissen wur- 
den, geriet weithin in Vergessenheit, mehr aber noch 
das Wissen um die Bedeutung, die diese Emporen mit 
ihren Orgeln fürdle Musikund die Liturgie in dembedeu- 
tendsten barocken Kathedrale nördlich der Alpemr 
(Hans Sedlmayr) und damit für diese selbst gehabt 
hatten. 
Die wiederholteAusschreibungtürden Neubau dergro- 
Ben Orgel aufder Westempore im Dorn zu Salzburg hat 
den Blick autdas Ganze gelenkt, auidas übergeordnete 
Thema wMusik und Liturgie im Salzburger DOmu. Es 
konnte nicht allein um die Wiederherstellung der Haupt- 
ergel auf der Westempore gehen. In Solaris Grundriß 
und Gesamtplan war die Musik zum Vollzug und Erleb- 
nis der liturgischen Feier mit einbezogen. Die vier Mu- 
sikernporen an den Vierungspfeilern sind mitbestim- 
mend für Solaris Konzept des sakralen Raumes des 
Salzburger Barockdomes. Nichts hatte dies nachdrück- 
llcher bestätigen können, als die im Anschluß an ein er-
	        
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