pen, ehemals im Kunsthandel", vermischt in sei-
ocker gereihten Elfenbeinliguren augsburgische
ulmische Stilelemente mit Erinnerungen an die
:statt Leonhard Kerns. Das gleiche giltfürden Ende
7. Jahrhunderts von dem Stuttgarter Johann Chri-
Siek gefaßten Humpen mit Diana in ihrem Gefolge
Iürttembergischen Landesmuseum. Stuttgartfm
iärkeren Einlluß von Kernschen Figuren- und Ge-
stypen zeigt der wohl von Petter (Pietro) Hentz
rz) in Ulm gemerkte 14.6 crn hohe Ellenbeinhum-
n Waddesdon Man0r(Abb, 32).'"' Der Figuren- und
fstil erinnert an den ulmischen Fischerhumpen
21), die Szenerie an Sandrarts nTriumfe, Neptu-
Tritones, See-Nymfen und Liebesgötterv. Aullal-
die Mischung von Strert- und Kampfszenen (u.a.
eedrachen)mitireundlichergesinnten Paaren und
alten. Jean Le Pautres Erfindungen bilden hier die
gen.
1937 aus der Sammlung Victor Rothschild in Lon-
versteigerte Elfenbeinhumpen mit Bacchanten-
Fteiterszenen und bekrörienden Ringergruppen,
1 Fassungen von Johann Adam Kienlen d. Ä. bzw.
3 Hentz (gest. nach 1689) in Ulm sein sollten m,
ehen sich wegen gänzlich unzureichender Abbil-
en der näheren Beurteilung, Die Fieiterfiguren las-
rntfernt an Johann Michael Hornungs Spezialität
enm, die bekrönende Gruppe - wohl Herkules
Äntäus - wäre in ihrer freieren Komposition von
zemlnteresseimHinblickaufDavid HeschlersdÄ.
bein von 1635 (I, Abb. 12).
als in dem von Christoph Leipziger (gest. 1678) in
burg montierten Humpen mit elfenbeinernem Göt-
es im Museum für Kunsthandwerk, Frankfurt!
,deranJ.B.StraussundJ. H.Hurdter(KölnerHum-
Abb. 24) erinnertm, scheint mir in dem heute ver-
llenen, 1898 in London versteigerten Prachthum-
nit der Geschichte des Hylas, dem von Quellnym-
entführten Liebling des Herakles, aus der Collec-
Vertheimerm der Stil der Darmstädter Sündenfall-
s(Abb. 25) erkennbar, ohne daß eine Lokalisierung
Ulm zwingend zu begründen we're. - Doch auch
st wieder die Frage, wie groß war Johann Ulrich
ters Werkstatt, arbeitete in ihr beispielsweise sein
Flomanus mit. der u. a. das Epitaph des 1699 ver-
enen Pfarrers Conrad Daniel Frick in Pluhl
Wiß
anz gesicherten Boden führt uns allerdingsJohann
h Hurdters späteste Arbeit, Es ist das am unteren
32
enbeinhumpen mit Entführung
s Hylas. Ehem. Sammlung Wert-
tmer. Augsburg oder Ulm. Letz-
s Drittel 17, Jahrhundert
idnis Marquard Seutter. Elfen-
in. Bezeichnet WIVHN (ligiert) lur
harrriUlrlch Hurdter 1715 wun-
nbergisches Landesmuseum.
uttgart
31 Wagen mit Bacchus auf dem Faß. Fassung Philipp Jakob ll
und Abraham DrentwetLAugsburg. Um 1660, lparmüvesze-
ti Müzeurn, Budapest
Rand MIVH (in Ligatur) AE (ligiert) 831i bezeichnete Bild-
nismedaillon des Marquard Seutter von Letzen in Ulm
(1652-1721). das erst 1967 vom Württ. Landesmu-
seum, Stuttgart, erworben wurde (Abb. 34).'"' Es ent-
stand in Hurdters 83., in des Dargestellten 63. Lebens-
jahr, also1715,wieauchdie Umschrift bezeugt. Neben-
bei interessant ist, daß dieser Ulmer Patrizier Seutter
1682 eine Tochterdes Bürgermeisters von lsny geheira-
tet hatte. wohin von Ulm aus u.a. Sigmund Heschler
1646 die Taufdeckelgruppe (l, Anm. 52) geliefert hatte,
und daß Hurdters SchülerJohann Christian Braun einen
Grabstein in Ulm. heute aufdem Alten Friedhof, für eine
im Alter von 47 Jahren verstorbene Neubronner-
Seutterm schuf. - Am nächsten von allen Werken
Hurdters ist in der zarten, weichen Modellierweise von
Gesicht und Haar der Kopf des Herkules vom 1674 da-
31
32 Elfenbein-Humpen mit wTritcnes, See-Nymfenit u.a. Fas-
sung Pietro Hentz, Ulm. Nach 1674. Waddesdon Manor,
England
tierten Relief (Abb. 17) vergleichbar; in der Neigung zu
teilweise flüchtig-summarischer Kennzeichnung des
Stofflichen und in dem fast körperlos wirkenden Brust-
abschnitt die späten Brüsseler Gruppen (Abb. 13, 14).
Dennoch ist das Bildnis in der Erfassung der Physiogno-
mie und im allgemein Technischen eine erhebliche Lei-
stung für einen Dreiundachtzigjährigen und nach Aus-
kunlt der Signatur gegenüber vielen Holzbildwerken
und den mythologischen Elfenbeinarbeiten sicherlich
eigenhändig. - Von dem 1674 datierten Braunschwei-
ger Relief, der Kreuzabnahme in Baltimore und beson-
ders den späten BrüsselerChristusdarstellungen sowie
diesem Medaillon von 1715116 her wird nach Tempera-
ment und Stil der ganze Unterschied von J. U. Hurdters
Werk zu der hochbarocken Auffassung David Hesch-
lers d. Ä. deutlich.