rhischen Albums „Sechzehn Ansichten von
k. Stadt Brünn und ihren nächsten Umgebun-
' zusammen, das von den Brüdern Traßler in
n und Josef Trentsensky in Wien nach
wnungen Richters mehr schlecht als recht aus-
hrt worden war. Jedenfalls brachte Richter
und seine Familie in den letzten Lebensjah-
mühsam als Zeichenlehrer durch, „während
e Gattin und seine drei Töchter Spitzen
pelten", wie Josef Edmund Horky, ein be-
iter zeitgenössischer Historiker un-d Heraus-
er des „Brünner Wochenblatts", in einem
iblizierten Manuskript berichtet f.
ters „Sammlung" umfaßt, wie das Titelblatt
n besagt, die Ansichten zahlreicher Burgen,
;er Kirchen und der „Naturmerkwürdigkei-
Mährens, unter denen man bizarre Felsfor-
onen zu verstehen hat, wie sie vor allem im
rischen Karst nördlich von Brünn zu finden
, dessen unterirdische Höhlen und wild-
zntische Schluchten von Märchen und düste-
Legenden umwoben waren. Wenn man die
e nach den Datierungen auf den Blättern
graphisch ordnet und auch die in Brünn be-
lichen Skizzen Richters heranzieht, die teil-
e als Varlagen für die Temperabilder der
mlung Liechtenstein gedient haben müssen,
ergibt sich, daß Richter, abgesehen von der nü-
heren Umgebung seiner Wohnorte Namäst und
Brünn, verschiedene Kunstwanderungen in Mäh-
ren unternommen haben muß, auf denen er die
Skizzen für die hinterher nach und nach im Ate-
lier ausgeführten Temperabilder gemacht hat:
1819 und 1833 reiste er in den Nordosten Mäh-
rens nach SternberglSternberk (Darstellungen
1820 und 1834), Fulnek (1824, 1830), Hochwaldl
Hukvaldy (1821, 1833, 1834) und Strambergl
Stramberk (1819, 1820, 1833, 1834), wobei er
1833 den Bogen weiter schlug und über Stern-
berg, EulenberglSovinec (1833) nach öster-
reichisch Schlesien (Troppau und Teschen) ging,
um über Hochwald, Stramberg, Alttitscheinf
Star)? Jicin (1833), HelfensteinlHelfstYn (1834),
NapaiedllNapaiedla (1834) und BuchlaulBuch-
lov (1835, 1836) nach Brünn zurückzukehren. 1822
war er in der Gegend von PernsteinlPernstein
(1822, 1824, 1826), MitrowfMitrov (1822), Dou-
brvnik (1824), TürnaulTrnavka und Müraul
Mirov (beide 1823); 1830 noch einmal in Letto-
witzlLetovice (1831), Mürau (1830) und Brünnlesl
Brniöko (1831). 1823 reiste er nach Süden und
nahm ZnaimlZnoimo (1823, 1824) und die Thaya-
Burgen Hardegg (1824), NeuhäusllNovy Hra-
dek (1824) und FrainNranov nact Dyii (1818,
1824) auf. 1832 ging er nochmals nach Südmäh-
ren über NikolsburglMikulov und Feldsbergl
Valtice (beide 1832) das Thayatal hinauf (Raben-
stein bei Znaim 1832) nach ZornsteinlCornstein
und VöttaulBitov (beide 1832). Eine erste Welle
von Reisen für seine „Sammlung" liegt also zwi-
schen 1819 und 1823, eine zweite folgte wesent-
lich später, 1830 bis 1832, und diente wohl dazu,
teils alte Ansichten zu verbessern, d. h. neu auf-
zunehmen, teils fehlende wichtige Orte zu ergän-
zen, um das Mappenwerk aibzurunden.
Nicht alle vor der Natur aufgenommenen Skiz-
zen scheinen von Richter in Tempera ausgeführt
worden zu sein. Jedenfalls enthält die Liechten-
steinsche Mappe nur einen Teil der von Richter
besuchten Orte. Warum gerade die einen in die
„Sammlung" aufgenommen, andere wichtige, wie
z. B. Sternberg, Eulenberg und Helfenstein, weg-
gelassen wurden, bleibt unklar. Ein spezieller
Bezug auf die Familie Liechtenstein, der die
Mappe schon seit langem gehörte, ist nicht fest-
zustellen. Falls ein solcher bestanden hätte, wäre
er sicherlich auch in der Widmung des Titelblat-
tes zum Ausdruck gebracht worden. Es ist aller-
dings zu vermuten, daß die Liechtensteinsche
Sammelmappe nicht alle ausgeführten Blätter
der Serie enthält, da Schram berichtet, daß im