sazers (Dan. 5,17). - Oben steht: „So seyd
nun mäßig und nüchtern. I. Petr. IV. 8."
Auch diese Allegorie ist - ohne Emblem und
Danielgeschichte - getreu dem Stich in die
plastische Form umgesetzt worden. Der
Bewegungsrhytlunus wurde zur Aktion ge-
steigert: der Schritt nach vorn ist größer,
die Hand mit dem Kelch ist vorgestreckt, das
Gewand wird dabei in langen Faltenbahnen
und -kurven nach vorn gezogen. Der Krug
im linken Arm und der Kelch haben eine
andere, schwerere Form.
Kennzeichen der Allegorie der Gütigkeit sind
ein Füllhorn mit Früchten und Früchte in
ihren Händen, ein Brunnen am Felsen, denn
„Ihr thun ist einem Brunnen gleich I Je mehr
man schöpft, je mehr er quillet", eine offene
Mohnkapsel im Emblem, darüber der Spruch:
„Alle Zeit zur Gab bereit." Abraham und
Isaak beim Abschied ist die alttestamentliche
Darstellung. Die Bibelworte lauten: „Wol zu
thun und mit zutheilen veruesser nicht,
Engelbrechts Allegorie des „Fleißes" stimmt
im wesentlichen mit Ripas Diligenza überein:
sie hat einen Thymianzweig, um den Bienen
_ bei Ripa nur eine Biene - schwirren, in
der erhobenen linken Hand, einen Mandel-
zweig in der rechten. Diese liegt auf einem
Stundenglas, dem Attribut sowohl der Solle-
citudine wie der Assiduita Ripas. Einen Hahn,
der hier Körner aufliest, erwähnt Ripa in
mehreren Varianten seines „Fleißes". Der
Sporn und die Ameisen, auf einem Erdwall
und am Boden, sind Engelbrechts Erfindungen,
deren Symbolik verständlich ist. Eine Erfin-
dung Engelbrechts ist wohl auch das Emblem.
Es zeigt, als Lohn des Fleißes, einen Lorbeer-
kranz in einer Hand in den Wolken über einer
Ansammlung von Werkzeugen, Symbolen
fleißiger Arbeit. Das Gleichnis entstammt als
einziges dem Neuen Testament: Jesus bei
Maria und Martha (joh. 12, 1-3). Oben
stehen die Worte: „Fleisige Hand macht
rrirh, Prnv, Y R"
Die Allegorien der Laster sind reicher mi
Attributen ausgestattet als die Allegorien de
Tugenden. Den verheerenden Wirkungen de:
Lasters auf die Persönlichkeit des Menscher
ist nachgespürt. Das Mienenspiel und dia
Gebärden sind ausdrucksvoller. Der Zustanc
ihrer Kleidung verrät ihren Charakter.
Engelbrechts Allegorie des „Geizes" (Abb. 10,
diente Callots gleichnamige Figur als Vorbild
eine Alte mit ausgemergeltem Gesicht um
lose hängendem Kopftuch, ein Geldbeutel ir
der gleichen Form, nur etwas länger, dir
Truhe mit gewölbtem Deckel, zwei Geld
sicke - bei Engelbrecht nur einer - unr
eine Kröte zu ihren Füßen; der Teufel, übe]
ihr, ist bei Engelbrecht Schmuck der Truhen
wand 17. Engelbrecht fügte außerdem au:
Ripas Avaritia (Ausgabe 1645) den als uner
sattlich und gierig bekannten Wolf hinzu. Die
Schuldscheine in ihrem Schoß, das Herz an de:
Gürtelkette und die Zweige am Boden ließer
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