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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe IV (1869 / 47)

1, "Q4139 DIITTIINIEILUNGEN WEN- 
Viefter; Jahrgang. 15. August 1869. 
k. k. österr. Museums für Kunst ä Industrie. 
(Monatsschrift für Kunst 8a Kunstgewerbe.) 
(Äm 15. eines jeden Monnts erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 G. ö.W. 
Rulacteur Bruno Buchu. Expedition von C. Geroldh Sohn. Man abonnirt im Museum, 
bei Gerold. ä Comp., durch die Postanstalten, sowie durch alle Buöh- und Kunstlmnrllungeu.) 
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indusuie uuf der iuternniounlnn lndullril-Aulstolluug zu Auntardlm. - Kleine Mittheiluuguu. 
   
  
 
Dießoldschmiedfamilie der Oastellani in Rom. 
Vor wenigen Jahren noch, da. besass die Familie der Castellani 
in Rom die einnige Werkstätte in Europa, aus welcher feine und zier- 
liche Goldschmiedarbeiten in echtem, reinem Kunststil und von wahrhaft 
geschmackvoller Art hervor-gingen. Heute ist die Antike, in deren Nach- 
bildung sie diese bewunderungswürdigen Werke schufen, fastlder allge- 
meine Stil aller Schmuckarbeiten geworden, und insbesondere darf sich 
Paris rühmen sie in Mode gebracht zu haben. Nichtsdestoweniger aber 
gebührt den Castellsni auch heute noch, was die Gediegenheit, Feinheit 
und Vollendung der Arbeit betriift, unbestritten der erste Rang, und sollten 
sie einmal diesen verlieren und in ihrer Kunst übertroffen werden, so 
bleibt ihnen der Ruhm, die Anfänger und Begründer der neuen Richtung 
gewesen zu sein; sie sind historische Persönlichkeiten geworden, tief ein- 
geiloubten in die Geschichte der Kunstindustrie, deren reizendsten Zweig 
sie einmal aus seiner tiefsten Versunkenheit omporgerissen haben. 
Eine kleine Schrift von einem der jüngeren Mitglieder des Hauses, 
Augusts Castellani, die er seinem Vater, dem alten Fortunato Pio zu 
seinem Geburtstage gewidmet hat, gibt uns Gelegenheit, einmal dieses Ver- 
dienst der Cestellani zu würdigen und einige historische Notizen mitzu- 
theilen, wann und wie sie auf diesen neuen Weg kamen und wie sie mit 
Eifer, Studium und Ausdauer zum Ziele gelangten. 
Die Imitation der antiken Schmucksrbeiten, welche die Grundlage 
ihrer Bestrebungen bildet, ist nicht so einfach, wie sie sich ausspricht 
oder zu sein scheint. Um die Schwierigkeit und das Verdienst würdigen 
zu können, muss man zweierlei wissen und bedenkenyerstens die Zeit- 
nmstünde, unter denen Fortunato Pio den Gedanken schöpfte und den 
Anfang machte, und zweitens die technischen und künstlerischen Hinder- 
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