Dekoration, die heute das Entzücken der Sammler
bilden, Gegenstand kunstfertiger Erzeugung haupt-
sächlich in Gmunden, Vöcklabruck, Wels, Linz ge
wesen, wo uns überall mehrere Hafnerhäuser mit
familienmäßiger Tradition der Arbeitsgeheimnisse und
Rezepte begegnen, übrigens ist hier das meiste erst
geschichtlich festzustellen, wie ja überhaupt eine Ge
schichte der österreichischen Hausindustrien erst in
Angriff zu nehmen ist.
Was die an der alten Tracht zum Vorschein kom
menden künstlerischen Dinge betrifft, wie etwa die
Haar- und Haubennadeln, die Halsketten (sogenannte
„Kropfbänder“), Brochen und Ohrgehänge der Weiber,
die alten Bauernuhren mit ihren Gehängen, die Finger
ringe (Antoniringe, Raufringe) der Männer, ferner
die reizend ausgestickten Busentüchlein Oberöster
reichs, die kunstvollen Gold- und Perlenhauben von
Linz u. s. w., so sind sie mit der überlieferten Bauern
tracht heute fast völlig verschwunden.
Dr. Michael Haberlandt, Wien.
STEIERMARK.
Die Hausindustrie stand in Steiermark auf breiter
Grundlage und hat auch in manchen Zweigen der
häuslichen Arbeit eine tüchtige Ausbildung und wirt
schaftliche Bedeutung erlangt. Sie ging auf einigen
Gebieten ganz eigene Wege und erzeugte originelle
und tüchtige Sachen für den Hausgebrauch. Diese
Dinge des Alltags bildeten einesteils die Grundlage
einer späteren bodenständigen Volkskunst und sind
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